"USA stehen hinter Israel" Biden nennt Angriff "Akt des puren Bösen" und droht Iran
11.10.2023, 08:34 Uhr Artikel anhören
Joe Biden sendete eine klare Botschaft auch an den Iran.
(Foto: IMAGO/MediaPunch)
US-Präsident Joe Biden sichert Israel weitere Unterstützung zu, um "auf die heimtückischen Angriffe" der radikalislamischen Hamas zu antworten. Gleichzeitig ruft Biden den israelischen Regierungschef Netanjahu zur Rücksichtnahme gegenüber Zivilisten auf.
US-Präsident Joe Biden hat Israel nach dem Großangriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas erneut die feste Unterstützung seines Landes zugesichert. Der Angriff gegen Israel sei "ein Akt des puren Bösen", sagte Biden in einer Fernsehansprache im Weißen Haus. "Die USA stehen hinter Israel. Wir werden sicherstellen, dass der jüdische und demokratische Staat Israel sich verteidigen kann - heute, morgen, wie wir es immer getan haben."
"Wie jedes Land der Welt hat Israel das Recht und sogar eine Pflicht, auf diese heimtückischen Angriffe zu antworten", sagte Biden. Er rief den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu, mit dem er kurz vor seiner Ansprache telefoniert hatte, zugleich indirekt zur Rücksichtnahme gegenüber Zivilisten im Gazastreifen auf. "Terroristen greifen gezielt Zivilisten an und töten sie", sagte Biden. Demokratien wie die USA und Israel würden sich dagegen an das Kriegsrecht halten.
"Entschlossenheit ist klar"
Biden sagte, bei dem am Samstag gestarteten Hamas-Angriff seien "mindestens 14 amerikanische Bürger" getötet worden. Er bestätigte zudem, dass sich unter den von der Hamas genommenen Geiseln auch US-Staatsangehörige befinden. "Wir wissen jetzt, dass sich amerikanische Bürger unter jenen befinden, die von der Hamas festgehalten werden." Biden kündigte an, dass US-Experten den israelischen Behörden helfen sollen, die Geiseln freizubekommen.
Der US-Präsident kündigte zudem an, wenn nötig weitere Streitkräfte in die Region zu entsenden. Die USA hätten nach Beginn des Hamas-Angriffs bereits zur "Abschreckung" zusätzliche Kräfte in die Region entsandt, darunter einen Flugzeugträger. "Wir sind bereit, wenn nötig zusätzliche Mittel zu bewegen", sagte Biden.
Seine Botschaft an jedes Land und jede Organisation, die die jetzige Situation gegen Israel ausnutzen wolle, sei eindeutig, fügte der Präsident in Anspielung unter anderem auf den Iran hinzu: "Tut es nicht. Tut es nicht. Unsere Herzen mögen gebrochen sein, aber unsere Entschlossenheit ist klar."
Blinken reist nach Israel
Die vom Iran unterstützte Hamas hatte am Samstag einen Großangriff auf Israel gestartet; Israel reagierte mit Luftangriffen auf den Gazastreifen und mobilisierte zehntausende Soldaten. Auf beiden Seiten wurden bereits hunderte Menschen getötet.
US-Außenminister Antony Blinken wird nun nach Israel reisen. Der für Donnerstag geplante Besuch werde "eine Botschaft der Solidarität und Unterstützung" darstellen, sagte US-Außenamtssprecher Matthew Miller am Dienstag. So wolle Blinken in Israel eruieren, "wie wir sie am besten weiter in ihrem Kampf gegen die Terroristen, die diese entsetzlichen Angriffe lanciert haben, unterstützen können".
Präsident Biden rief derweil in seiner Ansprache den US-Kongress auf, neue Militärhilfen für Israel und grundsätzlich für die "sehr wichtigen Partner" der USA zu billigen. Der Kongress ist seit der Absetzung des republikanischen Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, vergangene Woche gelähmt. Davon betroffen sind auch von Biden gewünschte neue Ukraine-Hilfen.
Quelle: ntv.de, ter/afp