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Blinken reist nach Israel Hamas-Großangriff hat auch USA überrascht

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Die Hamas setzte bei ihrem großangelegten Angriff auf Israel auch Gleitschirme ein.

Die Hamas setzte bei ihrem großangelegten Angriff auf Israel auch Gleitschirme ein.

(Foto: picture alliance/dpa)

Nicht nur Israel, auch die USA haben den großangelegten Angriff der Hamas nicht kommen sehen. Derweil kündigt US-Außenminister Blinken an, dorthin zu reisen. Unterdessen melden die USA mittlerweile 14 Tote und weitere Staatsbürger befänden sich noch in den Händen der Terroristen.

Die US-Regierung hatte nach eigenen Angaben keine Hinweise von amerikanischen Geheimdiensten auf den Angriff der islamistischen Hamas auf Israel. "Wir haben nichts gesehen, das auf einen Angriff dieser Art hindeutete, genauso wenig wie die Israelis", sagte der Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan. Er antwortete damit auf die Frage eines Journalisten, der fragte, ob irgendetwas auf die Angriffe hingedeutet habe.

Derweil will US-Außenminister Antony Blinken nach Israel reisen. Blinken werde voraussichtlich am Donnerstag dort eintreffen, kündigte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, an. Blinken wolle sich dort mit den israelischen Partnern über die Lage austauschen und erörtern, wie man Israel "im Kampf gegen die Terroristen, die diese schrecklichen Anschläge" verübt hätten, am besten unterstützen könne, so Miller.

Zuvor hatte US-Präsident Biden deutlich gemacht, dass die USA seit Beginn der Krise in ständigem Austausch mit den israelischen Partnern und Verbündeten in der Region und auf der ganzen Welt stünden. Der US-Präsident bestätigte auch, dass unter den von der islamistischen Hamas verschleppten Menschen auch US-Amerikaner seien. Eine Zahl nannte er nicht. Mindestens 14 seien bislang gestorben, 20 würden vermisst, hieß es aus dem Weißen Haus.

Biden will Militärhilfe beim US-Kongress beantragen

Miller betonte, dass es eine Reihe von Ländern gebe, die in der Lage seien, Botschaften an die islamistische Hamas zu übermitteln. "Wir haben diesen Ländern gegenüber deutlich gemacht, dass sie die Hamas auffordern sollten, alle Geiseln unverzüglich freizulassen." Biden sagte, er habe angeordnet, zusätzliche Experten aus den USA zu entsenden. "Ich habe die Regierung angewiesen, sich mit den israelischen Kollegen abzusprechen und sie bei der Geiselbefreiung und den Rettungsmaßnahmen zu beraten", sagte er.

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Der US-Präsident machte deutlich, Israel mit zusätzlicher Militärhilfe ausstatten zu wollen - entsprechende Unterstützung werde er auch beim US-Kongress beantragen. "Wir müssen in diesem Moment glasklar sein: Wir stehen an der Seite Israels", betonte Biden. Die USA und Israel verbindet traditionell eine enge Freundschaft. Die USA unterstützen Israel mit Milliardensummen - davon geht ein beachtlicher Teil in die Abwehr von Raketen.

Die Hamas, die von den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft wird, hatte am Samstag vom Gazastreifen aus bei einem Großangriff auf das Grenzgebiet zu Israel das schlimmste Blutbad unter Zivilisten seit Israels Staatsgründung angerichtet. Mindestens 900 Menschen kamen ums Leben, 2600 weitere wurden dabei verletzt.

Quelle: ntv.de, ses/dpa

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