Politik

Finanzlöcher im Ampel-Haushalt CDU-Minister befürchtet Dämpfer für Osten

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
"Die Bundesregierung hat das Vertrauen verspielt": Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Schulze neben CDU-Chef Merz.

"Die Bundesregierung hat das Vertrauen verspielt": Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Schulze neben CDU-Chef Merz.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die deutsche Haushaltskrise schadet dem Ansehen Deutschlands im Ausland, glaubt Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Schulze. Vor allem den Aufschwung im Osten sieht der CDU-Politiker durch die Milliardenlücken in Gefahr.

Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulze sieht die Ampel-Koalition in einer Legitimationskrise. "Bei einer großen Mehrheit hat diese Bundesregierung das Vertrauen verspielt", sagte der CDU-Politiker dem "Tagesspiegel". "Ich höre in fast jedem Gespräch Fassungslosigkeit darüber, was in Berlin gerade passiert." Man müsse sich nur die Umfragewerte der Parteien angucken.

Auch im Ausland werde die aktuelle Haushaltskrise wahrgenommen. "Wir sind dort nicht mehr wie früher der europäische Leuchtturm, sondern werden wieder als kranker Mann Europas wahrgenommen", sagte Schulze. Dies habe er auf seinen Reisen nach Asien erlebt. "Internationale Investoren werden sich nach diesen Haushaltstricksereien nun doppelt fragen, ob Deutschland noch ein verlässlicher Partner ist", sagte Schulze. Für den Osten Deutschlands sieht er darin nach zwei "extrem guten Jahren" des Aufschwungs eine Gefahr: "Es droht uns im Osten ein erheblicher Dämpfer."

Schulze mahnte gleichzeitig zu einer Reduktion der Ausgaben: "Wir haben kein Einnahmeproblem, sondern eine Ausgabenexplosion", sagte Schulze. Daran sei die Politik der Ampel-Regierung schuld, die politische Probleme mit Geld lösen wolle. Auch das Tempo der Energiewende steht für den CDU-Mann infrage, der auch Landeschef seiner Partei in Sachsen-Anhalt ist. "Wir müssen auch schauen, was wir uns gerade noch leisten können und uns deshalb das Klima-Gesetz anschauen", fordert Schulze.

"Tempo der Energiewende nicht bezahlbar"

Der schnelle ökologische Umbau funktioniere nur, weil der Staat "Bürger und Unternehmen massiv mit Subventionen stützt". Schulze sprach von zweistelligen Milliardenbeträgen, bei denen nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts unklar sei, wo diese künftig herkommen sollen. "Die sehr hohe Geschwindigkeit des Transformationsprozesses bei der Energiewende muss hinterfragt werden. Gerade sind viele Menschen und Unternehmen überfordert", sagte Schulze. "Das gefährdet den Wohlstand unseres Landes."

Eine Reform der Schuldenbremse schloss Schulze nicht aus. Allerdings sagte er: "Bevor wir den leichtesten aller Wege gehen - nämlich weitere Schulden zu machen - sollten wir alle anderen Möglichkeiten bis ins Detail prüfen." Man müsse jetzt schauen, wo man Einnahmen erhöhen und Ausgaben kürzen könne. "Das wird ein schmerzlicher Prozess in den nächsten Jahren, den wir aber gehen müssen", sagte Schulze.

Quelle: ntv.de, mau

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen