Laschet-Kritik "nicht hilfreich" CDU-Politiker warnen vor Demontage
08.08.2021, 02:39 Uhr
Laschet beim Besuch im von der Unwetterkatastrophe betroffenen Ort Stolberg.
(Foto: imago images/Political-Moments)
Armin Laschets Beliebtheitswerte sind im Keller, laut jüngsten Umfragen käme er bei einer Direktwahl des Kanzlers oder der Kanzlerin auf gerade einmal 13 Prozent. In der Union wächst die Nervosität. Mehrere CDU-Politiker wehren sich gegen parteiinterne Störfeuer.
Mehrere CDU-Politiker haben die eigenen Reihen davor gewarnt, mit Kritik an Parteichef Armin Laschet die Wahlchancen der Union zu gefährden. "Die nervöse und überzogene Kritik auch aus den eigenen Reihen an unserem CDU-Kanzlerkandidaten ist weder hilfreich noch konstruktiv", sagte der niedersächsische CDU-Landesvorsitzende Bernd Althusmann dem "Tagesspiegel".
Der rheinland-pfälzische CDU-Fraktionschef Christian Baldauf mahnte ebenfalls: "Wer den Kanzlerkandidaten jetzt in dieser Weise öffentlich kritisiert, setzt den Wahlsieg der Union aufs Spiel. Gewinnen können wir nur mit Geschlossenheit." Der hessische CDU-Bundestagsabgeordnete Hans-Jürgen Irmer sagte: "Die Demontage von Armin Laschet bringt uns nicht weiter, sondern kann uns den Sieg kosten."
Die Union sieht sich sieben Wochen vor der Bundestagswahl mit sinkenden Umfragewerten konfrontiert, auch für Kanzlerkandidat Laschet persönlich. Zuletzt hatten sich mehrere CDU-Politiker unzufrieden über den Auftritt des Kanzlerkandidaten geäußert. So sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete Michael von Abercron dem "Spiegel": "Es wäre gut, wenn sich unser Kanzlerkandidat auch mit inhaltlichen Punkten hervortun würde." Auch der Abgeordnete Peter Bleser forderte mehr Offensive von Laschet. Neben der Flut "wäre es gut, wenn unser Kanzlerkandidat verstärkt auf die drängendsten Zukunftsthemen eingeht".
CSU-Chef Markus Söder, der beim Rennen um die Kanzlerkandidatur der Union den Kürzeren gezogen hatte, stichelte schon letzte Woche im "Spiegel". "Wir müssen einen Zahn zulegen." Ansonsten drohe der Union die Opposition.
Quelle: ntv.de, ino/dpa