Nach Rekrutenrekord im Frühjahr Putin ordnet neue Einberufungen an
29.09.2025, 17:25 Uhr Artikel anhören
Russische Rekruten trainieren im Mai 2023 im besetzten Teil der ukrainischen Region Donezk.
(Foto: picture alliance/dpa/TASS)
Für seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine braucht Russland ständig neue Soldaten. Machthaber Putin will binnen weniger Monate mehr als 100.000 Männer einziehen lassen. Bis diese tatsächlich an der Front eingesetzt werden, soll es aber noch dauern.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat per Dekret die Einberufung von 135.000 Männern zum Wehrdienst angeordnet. Eingezogen würden die 18- bis 30-Jährigen in der Zeit vom 1. Oktober bis 31. Dezember, hieß es in dem auch von der Regierungszeitung "Rossijskaja Gaseta" veröffentlichten Erlass.
Eingesetzt werden dürfen die Rekruten in Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine erst nach dem einjährigen Wehrdienst. Sie müssen sich dann per Vertrag zum Kriegsdienst verpflichten. Bisher zieht Russland stets zweimal im Jahr - jeweils im Frühjahr und im Herbst - Wehrpflichtige ein. In diesem Frühjahr gab es die Rekordzahl von 160.000 neuen Soldaten.
Nach einem aktuell im Parlament behandelten Gesetz sollen die Einberufungs- und Musterungsstellen künftig das ganze Jahr arbeiten. Eingezogen zum Dienst in der Armee wird aber weiter vom 1. April bis 15. Juli und vom 1. Oktober bis 31. Dezember.
Der Kreml hat die Truppenstärke der russischen Armee seit dem Einfall in die benachbarte Ukraine bereits dreimal erhöht. Zuletzt ordnete Putin im vergangenen Herbst die Erhöhung der Sollstärke auf 2,4 Millionen Militärangehörige an - davon 1,5 Millionen Soldaten. Offiziell nehmen Wehrpflichtige nicht am Krieg gegen die Ukraine teil, allerdings waren sie mehrfach in Kämpfe im russischen Grenzgebiet verwickelt.
Quelle: ntv.de, lar/dpa