JU-Chef Winkel im "Frühstart" "Gerhard Schröder hat genau das Richtige getan"
22.08.2023, 11:06 Uhr Artikel anhören
Altkanzler Gerhard Schröder habe zu seiner Zeit das Richtige getan, und etwas Ähnliches wäre jetzt ebenfalls angesagt. "Wir brauchen auf jeden Fall die Agenda 2030", so Junge-Union-Chef Johannes Winkel im "Frühstart". In Europa will er die Binnengrenzen sichern, solange der Außengrenzschutz nicht funktioniere.
Der Vorsitzende der Jungen Union, Johannes Winkel, hat sich dafür ausgesprochen, Deutschland wirtschaftspolitisch neu aufzustellen. "Wir brauchen auf jeden Fall die Agenda 2030", sagte Winkel im "ntv Frühstart". Über Gerhard Schröder könne man sicherlich streiten. "Außenpolitisch hat er sich da ziemlich ins Abseits manövriert. Aber ehrlich gesagt, die Agenda 2010, die er damals vorgestellt hat, das war in der Zeit genau das Richtige. Was Ähnliches bräuchten wir auch jetzt", so der CDU-Politiker.
Der Fokus sollte sich nach Meinung des JU-Vorsitzenden auf die Energiepolitik richten. "Daran krankt es gerade in Deutschland." Winkel schlägt vor, "alle verfügbaren Atomkraftwerke wieder in Betrieb zu nehmen". International werde das längst so gehandhabt. "Momentan denken wir, wir sind irgendwie moralisch was Besseres, importieren aber den Atomstrom aus Frankreich. Ich glaube, das ist Wahnsinn." Winkel plädiert auch für den Neubau von Atomkraftwerken in Deutschland. "Selbstverständlich, wir müssen alle verfügbaren Optionen nutzen."
Um die Migration zu begrenzen, schlägt Winkel vor, die Binnengrenzen in Europa zu kontrollieren, solange die Kontrolle an den Außengrenzen nicht funktioniere. "Wir haben das gemeinsame Haus Europa gebaut, indem wir alle Zimmertüren geöffnet haben. Aber das funktioniert eben nur, wenn die Haustür auch kontrolliert und geschlossen werden kann", so der Nachwuchspolitiker. "Und solange die Außengrenzen nicht vernünftig geschützt werden, muss man natürlich auch Binnengrenzen kontrollieren."
In der K-Frage mag sich Winkel nicht festlegen. Auf die Frage, ob der Partei- und Fraktionsvorsitzende der CDU, Friedrich Merz, automatisch das erste Zugriffsrecht habe, sagte der Vorsitzende der Nachwuchsorganisation: "Die Kanzlerkandidatur werden wir gemeinsam klären, vor allen Dingen mit CDU und CSU. Und das ist natürlich erst mal unsere Forderung auch von der Jungen Union, die ja deutschlandweit agiert im Gegensatz zur CDU." Nach Ansicht Winkels habe Merz "natürlich das Vorschlagsrecht". Sollte er sich selbst vorschlagen, "dann werden wir sehen, wie die CSU und wie auch insgesamt die CDU auf diesen Vorschlag reagiert".
Quelle: ntv.de, cwi