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Wiedervereinigung ausgeschlossen Kim nennt Südkorea "fremdes" und "feindliches Land"

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Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un stattete seinen Soldaten einen Besuch ab und hielt eine Rede.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un stattete seinen Soldaten einen Besuch ab und hielt eine Rede.

(Foto: dpa)

In der nordkoreanischen Verfassung wird Südkorea fortan als "feindlicher Staat" bezeichnet. Zuvor lässt Pjöngjang in das Nachbarland führende Straßen sprengen. Jetzt macht Machthaber Kim klar: Die "unvernünftige Idee" der Wiedervereinigung sei vom Tisch.

Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un hat Südkorea als "fremdes" Land bezeichnet und eine Wiedervereinigung ausgeschlossen. "Unsere Armee sollte sich bewusst sein, dass (Südkorea) ein fremdes Land ist und ein offensichtlich feindliches Land", zitierten Staatsmedien Kim. Die Sprengung von nach Südkorea führenden Straßen und Bahnstrecken bedeute "das Ende der unheilvollen Beziehung mit Seoul" sowie "die vollständige Beseitigung der unvernünftigen Idee der Wiedervereinigung", sagte Kim demnach bei einem Truppenbesuch vor Soldaten.

Nord- und Südkorea befinden sich technisch gesehen bis heute im Krieg, da der Konflikt von 1950 bis 1953 mit einem Waffenstillstand und nicht mit einem Friedensvertrag endete. In einem Abkommen von 1991 waren die Kontakte zwischen Nord- und Südkorea mit Blick auf eine eventuelle Wiedervereinigung als "spezielle Beziehung" definiert worden. Kim hatte Seoul bereits im Januar als "Feind Nummer eins" bezeichnet.

Das nordkoreanische Parlament beschloss zudem die Abschaffung der Behörden für die Wiedervereinigung. In dieser Woche sprengte der Norden dann Straßen und Eisenbahnstrecken, die in den Süden führten. Nordkoreanische Staatsmedien meldeten am Donnerstag, dass Südkorea in der Verfassung von nun an als "feindlicher" Staat bezeichnet werde.

Waffenstillstandsabkommen könnte an Bedeutung verlieren

Nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur KCNA unterzeichnete Kim am Donnerstag "wichtige Dokumente", in denen die "militärischen Aktionspläne des Nordens zur Bewältigung der verschiedenen Entwicklungen der Situation" beschrieben werden.

Hong Min vom Koreanischen Institut für Nationale Wiedervereinigung teilte mit, das derzeitige Waffenstillstandsabkommen gleiche einem "Waffenstillstand zwischen zwei Systemen, die beide Ansprüche auf die gesamte koreanische Halbinsel erheben". Dieses System könne jedoch angesichts der jüngsten Signale aus Pjöngjang seine Bedeutung verlieren, erläuterte Hong. Sollte Nordkorea seine Sichtweise auf die Grenze ändern, würde dies einen "Übergang von einer vorübergehenden militärischen Demarkationslinie" zu einem "formellen Grenzsystem zwischen Nationen" darstellen.

Quelle: ntv.de, lar/AFP

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