Politik

Türkischer Angriff auf Afrin Kurden bitten Assad um Hilfe

Schnell verurteilt die syrische Führung den türkischen Angriff auf Afrin. Doch militärisch steht sie den Kurden in der nordsyrischen Region bisher nicht zur Seite. Diese fordern Baschar al-Assad nun auf, seinen "Verpflichtungen" als Staatschef nachzukommen.

Die Kurden im nordsyrischen Bezirk Afrin haben die syrische Regierung aufgefordert, ihnen im Kampf gegen die Türkei zu helfen. "Wir rufen den syrischen Staat auf, seinen Verpflichtungen nachzukommen und die Armee zu entsenden, um die Grenze mit der Türkei gegen Angriffe der türkischen Besatzer zu schützen", hieß es in einer Erklärung, die auf der Internetseite der lokalen Verwaltung veröffentlicht wurde. Die Regierung von Präsident Baschar al-Assad müsse "klarmachen, dass sie keine türkischen Flugzeuge im syrischen Luftraum duldet".

Afrin steht unter der Kontrolle kurdischer Parteien, syrische Regierungstruppen haben dort seit Jahren keine Präsenz mehr. Die Türkei geht seit sechs Tagen mit Luftangriffen und Bodentruppen gegen die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) in der Region vor. Syriens Präsident Assad hatte die türkischen Angriffe vergangenen Sonntag verurteilt. Militärisch geht Syrien offenbar nicht dagegen vor.

Die Türkei empfindet die Präsenz der YPG-Kämpfer an ihrer Grenze als Bedrohung, da die Gruppe enge Verbindungen zur verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) hat, die seit Jahrzehnten gegen den türkischen Staat kämpft. Die YPG ist aber auch ein enger Verbündeter der USA im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) und wird mit Waffen und Spezialkräften unterstützt. Zuletzt soll US-Präsident Donald Trump seinen türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan nach Angaben des US-Präsidialamtes in einem Telefonat aufgefordert haben, jegliche Aktionen zu unterlassen, die zu einem direkten Konflikt mit US-Soldaten führen könnten. Erdogan wiederum forderte Trump nach Darstellung von Außenminister Mevlüt Cavusoglu zum Rückzug der US-Truppen aus der nordsyrischen Region Manbidsch auf. Ungeachtet der Spannungen verhandeln die USA und die Türkei nach US-Angaben über die Schaffung eines Sicherheitskorridors in der Region.

Quelle: ntv.de, chr/AFP/rts

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