Politik

Anti-Maaßen-Plan zeigt Lücke Linken-Kandidat will nicht für SPD verzichten

Viel Lärm um den CDU-Kandidaten: Maaßen stellt sich in Schmalkalden-Meiningen vor.

Viel Lärm um den CDU-Kandidaten: Maaßen stellt sich in Schmalkalden-Meiningen vor.

(Foto: imago images/ari)

Der Plan zur Verhinderung von Ex-Verfassungsschutzchef Maaßen bekommt Risse: Der Linken-Kandidat in dem umkämpften Thüringer Wahlkreis will nicht zugunsten seines SPD-Konkurrenten zurückziehen. Zu der Stimmrochade gegen den CDU-Politiker hatten die Grünen aufgerufen.

Die Planspiele um den Südthüringer Bundestagswahlkreis 196 gehen in die nächste Runde: Anders als von den Grünen vorgeschlagen, will der Linken-Kandidat Sandro Witt an seiner Kandidatur festhalten. Gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) erklärte Witt, er habe sich gegen einen Rückzug entschieden. In Südthüringen geht der frühere Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen für die CDU als Direktkandidat bei der Bundestagswahl ins Rennen. Er gilt als Rechtsaußen in seiner Partei.

Die Grünen werben nun darum, Maaßens SPD-Gegenkandidat Frank Ullrich mit der Erststimme zu wählen. Ullrich liegt laut Umfragen knapp vor Maaßen. "Ich mache mir die Entscheidung nicht leicht", sagte Witt dem RND. "Ich bekomme seit Monaten kritische und teilweise beleidigende Nachrichten von außerhalb, die mich zum Rückzug auffordern, um Hans-Georg Maaßen im Bundestag zu verhindern. Wenn ich aber zurückziehe, würde ich mein Wahlkampfteam und viele Leute hier in Südthüringen vor den Kopf stoßen. Viele Menschen, die mich wählen wollen, würden zu Hause bleiben, anstatt für Frank Ullrich zu stimmen."

AfD: "Maaßen ist einflussloser Wendehals"

Ullrich sei zudem über die Landesliste abgesichert, Witt käme nur in den Bundestag, wenn die Linke das Direktmandat holt. Er wirbt vehement für sich: "Wenn die Südthüringer selbstbewusst sind, sorgen sie dafür, dass wir beide in den Bundestag kommen - und Maaßen draußen bleibt."

Trotz seiner Weigerung sparte Witt nicht mit Kritik an der Union, die Maaßen aufgestellt hat: "Dass die CDU in Thüringen überhaupt einen Kandidaten Maaßen zugelassen hat und dass sogar die frühere Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht mit ihm Wahlkampf macht, zeigt die fehlende Brandmauer in der Partei. Die CDU ist weit nach rechts offen. Damit darf sie keinen Erfolg haben." Maaßen hat sich am Wochenende erneut gegen die Flüchtlings­politik von Angela Merkel positioniert.

Am Samstag hatte der prominente Neonazi Tommy Frenck auf seiner Internet­seite dazu aufgerufen, die Erst­stimme Maaßen zu geben, berichtete das RND. Die AfD wirbt unterdessen weiter für ihren eigenen Kandidaten. "Maaßen ist ein einflussloser Wendehals", sagt AfD-Parteivize Stephan Brandner dem Netzwerk.

Quelle: ntv.de, mau

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