Politik

Hilfe bei Strom und Gas Macron und Scholz schließen Energie-Pakt

Sichern sich Solidarität in der Energie-Frage zu: Scholz und Macron (r.).

Sichern sich Solidarität in der Energie-Frage zu: Scholz und Macron (r.).

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Sollte es in Deutschland oder Frankreich eng werden bei Strom und Gas, wollen sich die beiden Länder gegenseitig aushelfen. Das sichern sich Scholz und Macron gegenseitig zu. Im Nachbarland ist der Fall bereits eingetreten - was Auswirkungen auf den deutschen Gaspreis hat.

Frankreich und Deutschland haben sich gegenseitige Hilfe in der Energiekrise versichert. Der französische Präsident Emmanuel Macron sagte nach einer Video-Schalte mit Bundeskanzler Olaf Scholz, dass Frankreich bereit sei, Deutschland mit Gas zu versorgen. Deutschland habe sich bereit erklärt, bei Bedarf Strom nach Frankreich zu schicken, fügte er in Paris hinzu. Die notwendigen Verbindungen für Frankreich, um bei Bedarf Gas nach Deutschland zu liefern, würden in den kommenden Monaten fertiggestellt.

Die EU-Nachbarländer versorgen Frankreich derzeit mit Strom, weil eine Reihe von französischen Atomkraftwerken abgeschaltet werden musste. Die nötige Gasverstromung treibt aber etwa in Deutschland dadurch den Gaspreis zusätzlich in die Höhe. Macron setzte sich dafür ein, den Strompreis von den Gaspreisen abzukoppeln und Gas verstärkt auf der europäischen und nicht mehr nationalen Ebene einzukaufen.

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In dem Gespräch wurden aber nach Angaben aus Delegationskreisen auch Differenzen deutlich. So betonte Macron, dass er die spanische Kritik nicht verstehe, dass keine dritte Gasverbindung von Spanien nach Frankreich gebaut werde. Die Argumente von Premierminister Pedro Sanchez hätten ihn bisher nicht überzeugt. Aber auch Scholz hatte bei einem Treffen mit Sanchez vergangene Woche ausdrücklich betont, wie wichtig eine gute Anbindung der iberischen Halbinsel an das europäischen Gas- und Stromnetz sei.

Sanchez hatte angeboten, mit den spanischen LNG-Terminals ein Drittel der Gasversorgung Europas übernehmen zu können. Notfalls werde man eine Pipeline nach Italien bauen. Spanien hat die meisten Flüssiggas-Terminals in Europa und zudem eine Pipeline aus dem Gasförderland Algerien. Es besteht allerdings keine größere Verbindung nach Frankreich, ein Projekt wurde vor Jahren wegen Unwirtschaftlichkeit abgebrochen. Mit Hilfe der EU könnte es wiederbelebt werden.

Quelle: ntv.de, chf/rts

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