Nach Wagner-Trupp Vernichtung Mali bricht diplomatische Beziehungen zur Ukraine ab
05.08.2024, 05:36 Uhr Artikel anhören
Wagner-Söldner sind bereits seit mehreren Jahren in Mali aktiv (Archivfoto).
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Der ukrainische Geheimdienst unterstützt Rebellen in Mali beim Kampf gegen Regierungs- und Wagner-Truppen. Zuletzt sterben Dutzende Söldner und Soldaten bei Kämpfen. Der afrikanische Staat macht dafür Kiew mitverantwortlich und unternimmt einen drastischen Schritt.
Mali bricht seine diplomatischen Beziehungen mit der Ukraine mit sofortiger Wirkung ab. Dies teilte der Sprecher der Übergangsregierung, Oberst Abdoulaye Maiga, am Sonntag mit. Grund ist laut Bamako, dass ein hochrangiger ukrainischer Beamter die "Beteiligung" Kiews an einer schweren Niederlage der malischen Armee und der russischen paramilitärischen Gruppe Wagner Ende Juli im Norden des Landes zugegeben habe.
Rebellen hatten eigenen Angaben zufolge bei Kämpfen nahe der algerischen Grenze zwischen dem 25. und 27. Juli 84 Kämpfer der russischen Söldnergruppe Wagner sowie 47 Regierungssoldaten getötet. Die malische Armee räumte ein, dass sie bei den Kämpfen im Norden des Landes eine "große Anzahl" von Toten zu beklagen hatte.
Der ukrainische Militärgeheimdienst HUR hatte nach eigenen Angaben die Tuareg-Rebellen im Norden Malis bei einem Gefecht gegen die russischen Söldner der Gruppe Wagner mit Informationen unterstützt. "Wir werden zu diesem Zeitpunkt sicherlich nicht über die Details sprechen, aber wir werden weitermachen", sagte HUR-Pressesprecher Andrij Jussow vor einigen Tagen dem ukrainischen Sender Suspilne.
Die malische Rebellenbewegung hatte vor rund einer Woche erklärt, sie habe bei Kämpfen an der Grenze zu Algerien am Donnerstag und Freitag gepanzerte Fahrzeuge, Lastwagen und Tankwagen erbeutet und Dutzende Soldaten und Wagner-Söldner getötet und verletzt.
Die Militärführung des westafrikanischen Landes, die 2020 durch einen Putsch an die Macht kam, hat es sich zum Ziel gesetzt, das Land von Separatisten und dschihadistischen Gruppen zurückzuerobern. Die Militärmachthaber in Bamako setzten in den vergangenen Jahren dabei vor allem auf die russische Söldnergruppe Wagner, die in zahlreichen Staaten weltweit als verlängerter Arm des Kreml aktiv ist.
Quelle: ntv.de, lme/AFP