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Tausende tote Soldaten Medwedew unterstreicht Bedeutung Nordkoreas für Putin

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Diktator Kim Jong-Un begegnet der russischen Delegation ohne großen Stab.

Diktator Kim Jong-Un begegnet der russischen Delegation ohne großen Stab.

(Foto: picture alliance / YONHAPNEWS AGENCY)

Wenn in Pjöngjang etwas gefeiert wird, ist Russland nicht fern. Diesmal beehrt der Kreml Nordkoreas Machthaber Kim Jong-Un durch einen Besuch des Putin-Vertrauten und Ex-Präsidenten Dimitri Medwedew. Der beschwört die gemeinsamen Beziehungen.

Der russische Ex-Präsident Dmitri Medwedew hat auf einer Reise nach Nordkorea die Bedeutung der nordkoreanischen Unterstützung für den Krieg gegen die Ukraine unterstrichen. "Für uns ist die Position der Arbeiterpartei Nordkoreas (...) zu der speziellen Militäroperation äußerst wichtig", sagte Medwedew der russischen Nachrichtenagentur TASS zufolge in einem Video. Der Kreml spricht beim seit 2022 voll ausgeweiteten Krieg gegen die Ukraine, bei dem auch Tausende nordkoreanische Soldaten zum Einsatz kamen, meist von einer speziellen Militäroperation.

Medwedew, der derzeit Vizevorsitzender des Nationalen Sicherheitsrats und ein Vertrauter von Kreml-Chef Wladimir Putin ist, untermauerte, dass Moskau bilateralen Verpflichtungen voll nachkommen wolle, darunter laut TASS dem sofortigen gegenseitigen Beistand bei Angriffen. Auch erklärte er, dass die Beziehungen zu Nordkorea in den Augen Wladimir Putins äußerst wichtig seien.

Medwedew besuchte Nordkorea zum Anlass des 80. Gründungstags der im Land herrschenden Arbeiterpartei. Dabei wohnte er nordkoreanische Medien zufolge auch einer Parade in Pjöngjang bei, auf der unter anderem die neue Interkontinentalrakete Hwasong-20 vorgeführt wurde.

Nach Erkenntnissen südkoreanischer und westlicher Geheimdienste hatte Nordkorea im vergangenen Jahr mehr als 10.000 Soldaten nach Russland entsandt, die vor allem in der Grenzregion Kursk eingesetzt wurden. Dabei stellten es die Machthaber in Moskau und Pjöngjang so dar, dass die Nordkoreaner bei einer Befreiung russischer Territorien in der Oblast Kursk unterstützen sollten. Formell wurde zur nordkoreanischen Teilnahme am Krieg gegen die Ukraine also quasi ein Verteidigungsfall herbeikonstruiert.

Südkoreanischen Schätzungen von Anfang September sollen inzwischen rund 2000 nordkoreanische Soldaten im Krieg gegen die Ukraine getötet worden sein. Auch sollen mittlerweile in vierstelliger Höhe weitere nordkoreanische Truppen an die russisch-ukrainische Front entsandt worden sein.

Quelle: ntv.de, mpe

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