Politik

"Ernsthafte Bedrohung" Merkel für schärfere Nordkorea-Sanktionen

Merkel empfing in Meseberg die Vertreter aus aller Welt.

Merkel empfing in Meseberg die Vertreter aus aller Welt.

(Foto: dpa)

Selten äußert sich Kanzlerin Merkel zu Nordkorea. Doch nun nutzt sie einen Empfang für internationale Botschafter für eine Forderung nach mehr Sanktionen gegen das Land. Und sie hat noch ein anderes Anliegen für die Vertreter aus aller Welt.

Bundeskanzlerin Angela Merkel fordert ein härteres Vorgehen der Weltgemeinschaft gegen Nordkorea. "Das Regime in Pjöngjang treibt sein völkerrechtswidriges Raketen- und Nuklearprogramm weiter voran", kritisierte Merkel am Donnerstag beim Empfang für das diplomatische Korps in Meseberg.

"Der jüngste Test ist eine weitere Provokation und eine ernsthafte Bedrohung des Friedens in der Region und weit darüber hinaus", sagte die Kanzlerin. Nordkorea hatte vergangene Woche eine Langstreckenrakete getestet, die auch die USA erreichen kann. Das "aggressive Verhalten" Nordkoreas bereite vielen Staaten große Sorgen. "Die internationale Gemeinschaft hat die Pflicht, fest zusammenzustehen und den Druck auf Nordkorea zu erhöhen", forderte Merkel.

Nach Angaben aus US-Regierungskreisen bereiten die USA neue Sanktionen gegen China vor, sollte das Land nicht mehr Druck auf seinen Verbündeten Nordkorea ausüben. Neueste Zahlen belegen einen florierenden Handel Chinas mit Nordkorea. Dieser stieg nach chinesischen Behördenangaben im ersten Halbjahr des Jahres um 10,5 Prozent auf 2,55 Milliarden Dollar.

US-Präsident Trump hat Chinas Nordkorea-Politik bereits mehrfach scharf kritisiert und der Regierung in Peking unter Hinweis auf den gestiegenen Handel zwischen beiden Ländern mangelnde Zusammenarbeit vorgeworfen. Merkel plädierte nun für eine engere internationale Zusammenarbeit der Regierungen. Für globale Probleme könne es nur globale Lösungen geben, sagte die Kanzlerin. "Die Vereinten Nationen sind die einzig wirklich universelle Organisation."

Merkel warb bei den in Deutschland akkreditierten Botschaftern auch um Unterstützung für die deutsche Kandidatur für den UN-Sicherheitsrat. Deutschland sei bereit, im Herzen der Vereinten Nationen, im Sicherheitsrat, Verantwortung zu übernehmen. "Deshalb bewirbt sich Deutschland um einen Sitz als nichtständiges Mitglied in den Jahren 2019/20, um Frieden und Sicherheit in der Welt voranzubringen."

Quelle: ntv.de, mli/rts

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