Alte Bekannte, aber auch Jüngere Merkels neue Mannschaft
25.02.2018, 17:53 Uhr
Kommt die GroKo, steht zumindest in der CDU schon fest, wer welchen Ministerposten bekommt.
(Foto: REUTERS)
Ein bisschen jünger und weiblicher: So sieht die neue Regierungsmannschaft von CDU-Chefin und Kanzlerin Merkel aus. Hermann Gröhe geht leer aus - auch Noch-Innenminister Thomas de Maizière gehört nicht mehr dazu. Alle Personalien im Überblick.
Bei einer Neuauflage der großen Koalition in Berlin werden dem Kabinett auf CDU-Seite neben alten Vertrauten auch einige Politiker aus der bisherigen Nachwuchsriege angehören:
Wirtschaftsminister Peter Altmaier:
Der 59-jährige Kanzleramtsminister und geschäftsführende Finanzminister gehört zu den wichtigsten Vertrauten Merkels. Der Jurist aus dem Saarland war Parlamentsgeschäftsführer der Union und Bundesumweltminister, bevor er 2013 den Chefposten in der Regierungszentrale übernahm. Immer wieder hat er für Merkel den Job des "Ausputzers" gemacht: Auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise übernahm er im Jahr 2015 die Koordination der Politik in diesem Bereich.
Gesundheitsminister Jens Spahn:
Der 37-jährige Politikwissenschaftler aus dem Münsterland gilt als großes CDU-Nachwuchstalent. Als 22-Jähriger zog Spahn 2002 in den Bundestag ein, 2009 bekam er den wichtigen Posten des gesundheitspolitischen Fraktionssprechers. Seit 2015 ist der ehrgeizige Westfale Parlamentarischer Staatssekretär im Finanzministerium. Der mit einem Journalisten verheiratete Spahn gehört zu den jungen CDU-Konservativen, die in der Flüchtlingskrise auf Distanz zu Merkel gingen.
Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner:
Die CDU-Vizevorsitzende stammt aus einer rheinland-pfälzischen Winzerfamilie und war von 2009 bis 2011 Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeslandwirtschaftsministerium. Vergeblich trat die 45-Jährige 2011 und 2016 als CDU-Spitzenkandidatin in ihrem Heimatland an. Obwohl sie als Wahlkämpferin in der Flüchtlingskrise Distanz zu Merkel erkennen ließ, konnte sie sich in der Bundespolitik behaupten und war bei den Koalitionsverhandlungen mit von der Partie.
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen:
Die 59-Jährige hat mit dem Verteidigungsressort bereits ihr drittes Ministerium inne: Von 2005 bis 2009 leitete sie das Familienministerium, in der schwarz-gelben Koalition übernahm die Mutter von sieben Kindern zwischen 2009 und 2013 das Arbeitsministerium. Auf dem Schleudersessel im Verteidigungsministerium konnte sie sich seit 2013 ohne größere Blessuren halten.
Bildungsministerin Anja Karliczek:
Die 46-Jährige aus Nordrhein-Westfalen sitzt seit 2013 im Bundestag und ist seit dem vergangenen Jahr parlamentarische Geschäftsführerin der Unionsfraktion. Die Diplom-Kauffrau, die seit 1998 der CDU angehört, wurde im Wahlkreis Steinfurt III direkt in den Bundestag gewählt. Die verheiratete Mutter von drei Kindern folgt auf die bisherige Bildungsministerin Johanna Wanka (CDU), die schon vor geraumer Zeit ihren Rückzug angekündigt hatte.
Kanzleramtsminister Helge Braun:
Der Doktor der Medizin gehört als derzeitiger Staatsminister im Kanzleramt zu Merkels Machtzirkel, deshalb kommt sein Aufstieg auf den Chefsessel in der Regierungszentrale nicht unerwartet. In die Bundespolitik kam der Hesse erst 2009: Damals übernahm er den Posten des Parlamentarischen Staatssekretärs im Bildungsministerium. Bei den Verhandlungen zur großen Koalition war der 45-Jährige für den Bereich Digitalisierung verantwortlich.
Annette Widmann-Mauz:
Die 51-Jährige soll Staatsministerin für Integration im Kanzleramt werden. Seit 2002 war sie Gesundheitsexpertin der Unionsfraktion, seit 2009 bekleidet Widmann-Mauz den Posten der Parlamentarischen Gesundheitsstaatssekretärin. Als Vorsitzende der Frauenunion hat sie sich durch konservative Positionen hervorgetan: Sie befürwortet etwa das umstrittene Werbeverbot für Schwangerschaftsabbrüche.
Quelle: ntv.de, dsi/dpa