Bei "Ausrufung des Kriegsrechts" Minsk: Können 1,5 Millionen weitere Soldaten mobilisieren
26.02.2023, 10:31 Uhr
Alexander Lukaschenko droht mit einem "völlig anderen" Krieg, sollte Belarus angegriffen werden.
(Foto: Uncredited/AP/dpa)
Der belarussische Machthaber Lukaschenko stellt gerne klar: Eigentlich habe sein Land mit dem Krieg in der Ukraine nichts zu tun. Doch für den Fall der Fälle, so konstatiert nun sein Staatssekretär im Sicherheitsrat, könne Belarus Hunderttausende Soldaten abrufen.
In Belarus soll es nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur BelTA mehr als eine Million freiwillige Soldaten außerhalb des Militärs geben. Sollte es in dem Land zu einer "Ausrufung des Kriegsrechts und der Umstellung der Wirtschaft auf Kriegsmodus" kommen, seien bis zu 1,5 Millionen Personen abrufbar, zitiert die Agentur Alexander Wolfowitsch, den Staatssekretär des Sicherheitsrats.
Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hat in diesem Monat bereits die Bildung einer neuen sogenannten Territorialverteidigung aus Freiwilligen angeordnet. Ihm zufolge sollen die Freiwilligen und die Berufssoldaten aber nur im Angriffsfall kämpfen.
Im vergangenen Jahr gestattete Lukaschenko Putin, russische Angriffe auf die Ukraine von belarussischem Staatsgebiet aus zu starten. In den vergangenen Monaten hatten die Befürchtungen zugenommen, dass Belarus in den Krieg eintreten und an Moskaus Seite kämpfen könnte.
Lukaschenko warnt vor Angriff auf sein Land
Kürzlich erklärte Lukaschenko, sich nur dann der russischen Offensive in der Ukraine anzuschließen, wenn es selbst zuvor von der Ukraine angegriffen würde. "Ich bin nur in einem Fall bereit, gemeinsam mit den Russen vom belarussischen Staatsgebiet aus zu kämpfen: Wenn auch nur ein Soldat aus der Ukraine auf unser Gebiet kommt, um meine Leute zu töten", sagte Lukaschenko. Sollte es zu Aggressionen gegen sein Land kommen, würde mit aller Härte darauf reagiert. "Der Krieg würde ein völlig anderer sein." Die Regierung in Moskau habe Belarus niemals zum Kriegseintritt aufgefordert.
Lukaschenko ist ein enger Verbündeter des russischen Präsidenten Wladimir Putin - Belarus ist finanziell und politisch stark vom Nachbarn Russland abhängig. Er unterhält auch gute Beziehungen zu China: Im September kündigten Xi und Lukaschenko bei einem Treffen in der usbekischen Stadt Samarkand eine "strategische Allwetter"-Partnerschaft an. China will Belarus nach Angaben aus Peking auch weiter darin unterstützen, die eigene nationale Stabilität zu wahren und sich gegen Versuche "externer Kräfte" zu wehren, die sich in innere Angelegenheiten einmischen oder Minsk "illegale" einseitige Sanktionen auferlegen wollen.
Quelle: ntv.de, ghö/dpa/AFP