Politik

Keine Aufforderung aus Moskau? Lukaschenko: Belarus tritt nur in einem Fall in den Krieg ein

Zwei langjährige Herrscher unter sich: Putin (l.) und Lukaschenko (r.)

Zwei langjährige Herrscher unter sich: Putin (l.) und Lukaschenko (r.)

(Foto: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin via AP)

Belarus und Russland sind zwar irgendwie verbündet, doch legt Machthaber Lukaschenko Wert auf Eigenständigkeit. Nun betont er: Sein Land will nicht in den Krieg eintreten, es gebe nur eine Ausnahme. Aber dann würde der Krieg "ein völlig anderer sein".

Belarus würde sich der russischen Offensive in der Ukraine nach Angaben von Machthaber Alexander Lukaschenko nur dann anschließen, wenn es selbst zuvor von der Ukraine angegriffen würde. "Ich bin nur in einem Fall bereit, gemeinsam mit den Russen vom belarussischen Staatsgebiet aus zu kämpfen: Wenn auch nur ein Soldat aus der Ukraine auf unser Gebiet kommt, um meine Leute zu töten", sagte Lukaschenko bei einer Pressekonferenz für ausländische Journalisten in Minsk.

Sollte es zu Aggressionen gegen sein Land kommen, würde mit aller Härte darauf reagiert. "Der Krieg würde ein völlig anderer sein." Lukaschenko sagt laut Belta weiter, am Freitag werde er mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zusammenkommen. Die Regierung in Moskau habe Belarus niemals zum Kriegseintritt aufgefordert.

Minsk ist eng mit Moskau verbündet. In den vergangenen Monaten hatten die Befürchtungen zugenommen, dass Belarus in den Ukraine-Konflikt eintreten und an Moskaus Seite kämpfen könnte. Das Land hatte Russland bereits erlaubt, belarussisches Staatsgebiet als Ausgangspunkt für die Ukraine-Offensive im vergangenen Jahr zu nutzen.

Im Oktober hatte Belarus die Bildung einer gemeinsamen regionalen Truppe mit Russland angekündigt; mehrere tausend russische Soldaten waren in Belarus eingetroffen. Mitte Januar begannen die beiden Länder gemeinsame Militärübungen der Luftwaffe. Die G7-Gruppe wichtiger Industrienationen hatte Belarus im Dezember mit schweren Sanktionen im Falle eines aktiven Eingreifens in den Ukraine-Konflikt gedroht.

Quelle: ntv.de, ghö/dpa/rts

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