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1500 Attacken pro Monat Moskau überlastet ukrainische Flugabwehr mit Ködern

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Die Folgen des von Russland abgefeuerten Raketenangriffs auf die ukrainische Hauptstadt Kiew am 20. Dezember.

Die Folgen des von Russland abgefeuerten Raketenangriffs auf die ukrainische Hauptstadt Kiew am 20. Dezember.

(Foto: picture alliance/dpa/MAXPPP)

Das russische Militär greift die Ukraine immer wieder massiv mit Drohnen und Raketen an. Allein im November gab es nach britischer Einschätzung etwa 2300 Attacken. Jedoch sollen gut die Hälfte der Drohnen davon nicht geladen gewesen sein. Das hat London zufolge einen Grund.

Russland setzt nach britischen Angaben verstärkt Drohnen ohne oder mit geringen Sprengladungen gegen die Ukraine ein. Die Köder sollten die ukrainische Flugabwehr überlasten, teilte das britische Verteidigungsministerium mit. Zwischen September und November seien vermutlich 50 bis 60 Prozent der abgefeuerten Drohnen lediglich "Täuschung" gewesen, hieß es in London weiter. Sie seien kleiner und günstiger als die Kamikaze-Drohnen des iranischen Typs Shahed, die Russland stark nutzt. Ihr Einsatz solle das ukrainische Radar übersättigen und verwirren, sodass die Flugabwehr erschöpft wird.

"Einige der Täuschungssysteme sind wahrscheinlich noch mit einer geringen Sprengladung (bis zu fünf Kilogramm) ausgestattet, was sie letztlich nicht weniger gefährlich macht, sollten sie ein Ziel erreichen", schrieb das britische Ministerium weiter.

Allein im November habe Russland insgesamt 2300 Drohnen gegen die Ukraine eingesetzt. Die Zahl habe sich seit Juli jeden Monat deutlich erhöht. Es sei wahrscheinlich, dass Russland weiterhin mindestens 1500 Stück pro Monat einsetzen und damit den Druck auf die Ukraine aufrechterhalten könne, solange der Nachschub an Marschflugkörpern aufgefüllt werde.

Auch vor Weihnachten ruhen die Waffen zwischen Russland und der Ukraine nicht. Die ukrainische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben in der Nacht zu Montag 47 von insgesamt 72 russischen Drohnen abgefangen und zerstört. 25 von den russischen Streitkräften gestartete Drohnen hätten ihr Ziel verfehlt und seien "verloren gegangen", teilt die ukrainische Luftwaffe auf Telegram mit. Das russische Militär zielt mit seinen Angriffen vor allem auf die Strom- und Energieversorgung der Ukraine, die ihrerseits auf russischem Gebiet unter anderem Treibstofflager ins Visier nimmt.

Quelle: ntv.de, gut/dpa/rts

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