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Präsidium sucht das Gespräch Palästina-Aktivisten besetzen Humboldt-Uni

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250 bis 300 junge Menschen demonstrierten auf der Straße vor dem Institut für Sozialwissenschaften.

250 bis 300 junge Menschen demonstrierten auf der Straße vor dem Institut für Sozialwissenschaften.

(Foto: picture alliance/dpa)

In Berlin besetzt eine propalästinensische Gruppe Räume der Humboldt-Universität. Sie fordert den "vollständigen akademischen und kulturellen Boykott Israels". Die Polizei riegelt Teile des Gebäudes ab. Ein Gesprächsangebot der Unileitung nehmen die Aktivisten an.

Erneut haben Aktivisten zur Unterstützung der Palästinenser und aus Protest gegen Israel Räume einer Berliner Universität besetzt. Die Polizei sprach zunächst von etwa 50 Personen, die ab Nachmittag im Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Uni waren. Weitere 250 bis 300 junge Menschen demonstrierten demnach auf der Straße davor. Ein Polizeisprecher sagte, man sei in enger Abstimmung mit der Universität.

Das Präsidium der Humboldt-Universität in Berlin suchte das Gespräch mit den propalästinensischen Aktivisten. Eine Sprecherin der Universität sagte, die Besetzer hätten ein Gesprächsangebot des Präsidiums angenommen. Ziel sei es, dass die Aktivisten freiwillig gingen und es keine Räumung gebe.

Studenten sollen Institut morgen meiden

In einer Rundmail der Institutsleitung, die ntv.de vorliegt, werden Studierende und Mitarbeiter aufgefordert, morgen nicht ans Institut zu kommen. "Wir bitten Sie/Euch darum, im Home Office zu arbeiten, die Lehre auf Zoom zu verlegen und Ihre/Eure Studierenden entsprechend zu informieren", heißt es darin. Die Institutsleitung sei in engem Austausch mit dem Präsidium und dem Dekanat.

Die Besetzer der Gruppe namens Student Coalition warfen in einer Mitteilung Israel "Völkermord" und "laufende Massenmorde" vor. Es gehe um die "bedingungslose Solidarität mit dem palästinensischen Volk". Zudem forderte die Gruppe die Universität zu einem "vollständigen akademischen und kulturellen Boykott Israels" auf. Die Unileitung solle ihre Besetzung und Präsenz akzeptieren und einen Polizeieinsatz verbieten.

Die Humboldt-Universität ist neben der Freien Universität (FU) und der Technischen Universität (TU) eine der drei großen Hochschulen der deutschen Hauptstadt. Eine Besetzung von Räumen der FU durch die Gruppe Student Coalition Berlin war kürzlich von der Polizei geräumt worden. Nicht nur an Universitäten in Berlin gab es zuletzt propalästinensische Proteste, teils in Form von Camps.

Quelle: ntv.de, mdi/dpa/AFP

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