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Lwowa-Belowas neue Liebe Putins Vorzeigemutter ist untreu

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Zwei Komplizen an einem Tisch: Gegen Putin und Lwowa-Belowa liegt ein internationaler Haftbefehl wegen der Verschleppung ukrainischer Kinder nach Russland vor.

Zwei Komplizen an einem Tisch: Gegen Putin und Lwowa-Belowa liegt ein internationaler Haftbefehl wegen der Verschleppung ukrainischer Kinder nach Russland vor.

(Foto: IMAGO/ITAR-TASS)

Sie ist das Vorbild für russische Frauen: Die Kinderrechtsbeauftragte Lwowa-Belowa, verheiratet mit einem Priester, Mutter einer Kinderschar, Verfechterin traditioneller Werte. Jetzt hat ausgerechnet sie ihre Familie verlassen, ihre Marke ist "geschrumpft wie ein struppiges Fell", so ein Beobachter.

Die russische Kinderrechtsbeauftragte, Maria Lwowa-Belowa, gilt als Vorbild schlechthin für Frauen in Wladimir Putins neuem Russland: Sie ist mit einem orthodoxen Priester verheiratet, mit dem sie fünf leibliche sowie weitere fünf Kinder aufzieht - unter ihnen ein Teenager aus Mariupol. Wegen der Verschleppung ukrainischer Kinder nach Russland ist sie von der EU sanktioniert, der Internationale Strafgerichtshof für Menschenrechte hat gegen sie und Kremlchef Wladimir Putin einen Haftbefehl erlassen - eine Art Ritterschlag für sie. Jetzt allerdings gerät sie wegen ihres Privatlebens in die Schlagzeilen.

Wie das unabhängige Portal Verstka berichtet, unterhält sie eine Liebesbeziehung mit dem orthodoxen Medienmagnaten und Milliardär Konstantin Malofeew. Auch wenn Lwowa-Belowa die Scheidung von ihrem Ehemann, dem Priester Pavel Kogelman, noch nicht bekannt gegeben hat: Gerüchte über eine Beziehung gab es wohl schon länger, nun zeigt Verstka auch ein Foto, auf dem sie öffentlich Händchen haltend mit ihrem Geliebten zu sehen ist. Dieser scheint eine brave Stütze des Kreml: Dem Bericht zufolge nennt er Putin ein "Wunder" für den Staat, auch finanzierte er Kämpfer in der Südostukraine und wünscht sich die Monarchie zurück. Die Ukraine ist für ihn ein "auf den Ruinen des russischen Imperiums geschaffenes, künstliches Gebilde".

Die Beamtin und der Oligarch kümmerten sich offenbar zusammen um Kinder im Donbass. Wie Verstka schreibt, reisten Malofeew und Lwowa-Belowa im Februar 2023 auch gemeinsam in die Regionen Saporischschja, Donezk und Luhansk. Für ukrainische Kinder engagierten sie sich in einem Projekt mit dem zweifelhaften Namen "Glückliche Kindheit".

Für Russland, das unter Putin immer mehr traditionelle Familienwerte herausstellt und Frauen zum frühen und vielfältigen Gebären ermuntert - trotz des freizügigen Privatlebens in Teilen der Elite - ist die ganze Geschichte etwas erklärungsbedürftig. Seit Lwowa-Belowa 2021 Kinderbeauftragte wurde, tauchte ihre große Familie immer wieder in den Medien auf. Sie und ihr Mann sprachen laut Verstka öffentlich über traditionelle Werte, den Glauben, die orthodoxe Ehe und Pflegeelternschaft.

Im Februar dieses Jahres wurde demnach auch in dem der orthodoxen Kirche nahestehenden Fernsehsender Spas ein Film über die Familie "des Priesters und der Hauptmutter des Landes" ausgestrahlt. In einem längeren Interview erzählt Kogelman, wie er seine zukünftige Frau zum ersten Mal in einem Kirchenchor in seiner Heimatstadt Penza wahrnahm, wie er versuchte, sie mit seinem Wissen über die Orthodoxie zu beeindrucken, wie sie sich gemeinsam für ihre ersten Adoptivkinder entschieden und wie er seine Karriere als Computerprogrammierer aufgab, um der Kirche zu dienen.

"Die Elite hat ihre eigene Moral"

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Ihre neue Beziehung könnte dem Bericht zufolge allerdings die bestehenden Spannungen zwischen dem ultrakonservativen Milliardär, der die "gottlose" EU verdammt, und dem Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Kirill, noch verschärfen. Schließlich ist die ganze Angelegenheit doch etwas heikel. "Ich denke, das alles wird sich klären, aber die Frage ist, wie", zitiert Verstka einen Religionswissenschaftler, der der Kirche nahesteht. "Die Elite hat ihre eigene Moral, ihre eigenen Regeln - und die Kirche deckt es im Allgemeinen, niemand braucht einen Skandal. In der Tat war die Tatsache, dass sie die Frau eines Priesters ist, anfangs ein riesiger Teil ihrer politischen Marke, aber jetzt ist das geschrumpft wie ein struppiges Fell." Da sie nun auch international vor Gericht stehe, könne sie aber auf keinen Fall aufgegeben werden.

Ihr Noch-Mann, Priester Kogelman, leitet übrigens laut Verstka seit 2023 einen familienpsychologischen Dienst. Dessen Aufgabe: Paaren in Krisensituationen zu helfen und Scheidungen zu verhindern.

Quelle: ntv.de, ghö

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