Propagandasendung bestätigt Tod Russischer General bei Beschuss von Kommandoposten getötet
12.07.2023, 18:10 Uhr Artikel anhören
Generalleutnant Oleg Zokow wurde 51 Jahre alt.
(Foto: picture alliance/dpa/TASS)
Im Rahmen der Gegenoffensive intensiviert die Ukraine ihre Attacken auf russische Kommandoposten hinter der Front - und das mit Erfolg. Nach dem Tod von Generalmajor Gorjatschow fällt in der Region Saporischschja nun Generalleutnant Zokow einem Raketenangriff zum Opfer.
Der stellvertretende Chef von Russlands Wehrkreis Süd, Generalleutnant Oleg Zokow, ist nach Angaben des Staatsfernsehens durch eine ukrainische Rakete getötet worden. Der Duma-Abgeordnete und Ex-General Andrej Guruljow sprach am Abend in der Propagandasendung "60 Minuten" von einem "heldenhaften" Tod. Offiziell bestätigte das Verteidigungsministerium den Tod noch nicht.
Zuvor hatten bereits mehrere russische Telegram-Kanäle berichtet, dass Zokow beim Beschuss der besetzten ukrainischen Hafenstadt Berdjansk am Asowschen Meer ums Leben gekommen sei. Die Großstadt liegt knapp 100 Kilometer von der Front entfernt in der Region Saporischschja. Demnach soll der 51-Jährige bei einem Raketenangriff auf den Reservekommandoposten der 58. Armee ums Leben gekommen sein.
Kiew hat in den vergangenen Wochen den Beschuss russischer Kommandopunkte, Logistikzentren sowie Treibstoff- und Munitionsdepots verstärkt. Dazu setzt die Ukraine auch von Großbritannien gelieferte Marschflugkörper vom Typ Storm Shadow ein. Die von Flugzeugen aus abgeschossenen Raketen haben eine Reichweite von mehr als 250 Kilometern. Die tieffliegenden Lenkflugkörper sind nur schwer abzufangen und verfügen über eine hohe Treffergenauigkeit.
Zokow wurde 1971 in der Sowjetunion geboren und diente im ersten und zweiten Tschetschenienkrieg sowie in Syrien. Als Sohn eines Offiziers wurde er bereits im Alter von 32 Jahren zum Oberst und stellvertretenden Brigadekommandeur befördert. Wegen seiner Beteiligung an Russlands Angriffskrieg gegen das Nachbarland stand Zokow auf den Sanktionslisten der EU und Großbritanniens. Er soll für eine Reihe von Raketenschlägen gegen ukrainische Städte mitverantwortlich sein. Berichten zufolge wurde er bereits im vergangenen Sommer bei Kämpfen verwundet.
Zokow ist der zweite russische General, der in diesem Jahr in der Ukraine getötet wurde. Mitte Juni kam Generalmajor Sergej Gorjatschow bei einem ukrainischen Raketenangriff in der Region Saporischschja ums Leben. Seit Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 kamen damit nachweislich sechs russische Generäle ums Leben. Die Ukraine und Großbritannien haben den Tod weiterer Generäle gemeldet.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa