In der Region Saporischschja Russland: "Gegenoffensive vollständig gestoppt", Ukraine dementiert
06.11.2023, 07:26 Uhr Artikel anhören
Der russischen Armee gelang nach eigenen Angaben ein wichtiger Erfolg gegen die ukrainische Gegenoffensive.
(Foto: IMAGO/SNA)
Wie ist die militärische Lage in der Region Saporischschja? Von der Front gibt es unterschiedliche Berichte. Russland behauptet, die ukrainische Gegenoffensive "vollständig gestoppt" zu haben. Die Ukrainer dagegen berichten, dass die Angriffe der Russen erfolglos gewesen seien.
Russland meldet einen militärischen Erfolg gegen die ukrainische Armee. "Der Feind wurde aufgehalten und seine Gegenoffensive, um die so viel Aufhebens gemacht wurde, wurde vollständig gestoppt", teilte Jewgeni Balizkij, der von Moskau eingesetzte Spitzenbeamte in der annektierten Region Saporischschja, in einer Stellungnahme mit. Es gebe lediglich noch ein paar kleinere Gefechte in der Nähe des Dorfes Robotyne und in der Nähe des Dorfes Schtscherbaky.
Der ukrainische Generalstab hatte hingegen am Sonntagabend erklärt, russische Streitkräfte hätten mehrere erfolglose Angriffe in der Nähe von Robotyne und Werbowe, einem Dorf einige Kilometer östlich davon, unternommen. Ukrainische Streitkräfte hätten "offensive Operationen" in Richtung Melitopol im Westen der Region Saporischschja durchgeführt und "dort den Feind entlang der gesamten Frontlinie erschöpft". Russland meldete dagegen, seine Luftabwehrkräfte hätten dort ukrainische Luftangriffe abgewehrt.
"Tragödie, die hätte vermieden werden können"
Nach dem Tod von mindestens 20 ukrainischen Soldaten, die laut Medien bei einer Auszeichnungszeremonie in der Region Saporischschja durch einen russischen Raketenangriff starben, hat Kiew derweil eine strafrechtliche Untersuchung eingeleitet. Dies teilte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Ansprache mit. "Dies ist eine Tragödie, die hätte vermieden werden können", sagte er.
Die ukrainische Armee hatte am Samstag bestätigt, dass einige Soldaten ihrer 128. Gebirgsjägerbrigade am Vortag bei einem Raketenangriff getötet worden waren, nannte aber keine Opferzahlen. "(Russland) feuerte eine Iskander-M-Rakete auf das Personal der 128. Gebirgsjägerbrigade ab, wobei die Soldaten getötet und die Anwohner unterschiedlich schwer verletzt wurden", erklärte die Armee.
Ein ukrainischer Soldat sagte in Onlinemedien, dass 22 Angehörige der Brigade getötet worden seien. Er kritisierte die Kommandeure dafür, dass sie die Zeremonie abgehalten hatten. Das russische Verteidigungsministerium hatte am Samstag mitgeteilt, dass es einer ukrainischen Einheit in Saporischschja eine "Feuerniederlage" zugefügt habe und dabei bis zu 30 Soldaten getötet worden seien.
Quelle: ntv.de, tno/rts/dpa