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"Bedeutender Zerstörungseffekt" Russland setzt wohl neue superschwere Bombe ein

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Die russischen Streitkräfte greifen im Angriffskrieg auf jedes Mittel zurück, was ihnen recht ist. Im Gebiet Charkiw bombardieren sie ein Krankenhaus und ein Schulgebäude offenbar mit einer neuen Superbombe. Die FAB-3000 ist drei Tonnen schwer - und richtet erhebliche Zerstörungen an.

Das russische Militär setzt bei seiner Offensive im Gebiet Charkiw im Nordosten der Ukraine offenbar auf eine neue superschwere Bombe. "Angesichts des bedeutenden Zerstörungseffekts dieses Sprengsatzes kann man den Einsatz als erfolgreich bezeichnen", zitierte die staatliche Nachrichtenagentur TASS den kremlnahen Militäranalysten Igor Korotschenko. Mit dem Einsatz gegen die wichtigsten Infrastrukturobjekte der ukrainischen Streitkräfte könne der Vormarsch gelingen, sagte er.

Medienangaben nach wurde beim ersten Abwurf ein Krankenhaus bombardiert. Die von russischen Militärbloggern veröffentlichten Bilder zeugen von einer gewaltigen Sprengwirkung. Die Aufnahmen zeigen allerdings, dass die Bombe offenbar wenige Meter neben dem Gebäude einschlägt, das nach dem Einschlag stehen bleibt.

Bislang sind zwei Einsätze dokumentiert. Nach dem ersten Bombardement eines Krankenhauses in Lypzi am Donnerstag wurde am heutigen Freitag mit einer zweiten Bombe ein Schulgebäude in derselben Ortschaft zerstört. Das russische Militär behauptet, dass sich dort Soldaten aufgehalten hätten, es sich also um militärische Ziele handle. Inwiefern tatsächlich bedeutende Schäden aufgetreten sind, ist derzeit nicht bekannt.

Die aus Flugzeugen abgeworfene Gleitbombe vom Typ FAB-3000 ist drei Tonnen schwer, wobei allein der Sprengkopf rund 1200 Kilogramm wiegen soll. Da sich die Bombe dank ihrer Flügel ins Ziel lenken lässt, kann sie aus einer Entfernung von mehr als 30 Kilometern abgeworfen werden. Die russischen Piloten klinken die Bomben daher zumeist noch über russischem Gebiet aus. Auch deswegen hat Kiew neben einer verstärkten Flugabwehr auch immer wieder gefordert, mit westlichen Waffen auch militärische Ziele über russischem Gebiet angreifen zu können.

Ukraine hat das Recht, "zurückzuschießen"

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Und genau das gestatten die USA den ukrainischen Streitkräften nun. Wie ein Sprecher des Pentagons sagte, darf die Ukraine von den USA bereitgestellte Raketen mit größerer Reichweite auch einsetzen, um über die östliche Frontlinie bei Charkiw hinaus Ziele in Russland zu treffen, wenn dies der Selbstverteidigung dient. US-Präsident Joe Biden hatte Ende Mai zunächst die Beschränkungen für den Einsatz der von den USA bereitgestellten Munition gelockert, um der Ukraine eine weitere Möglichkeit zu geben, die östliche Stadt Charkiw gegen den Beschuss durch russische Raketen zu verteidigen.

Russland beschieße ukrainische Ziele von seinem Gebiet aus und behandele sein Territorium als "sichere Zone", sagte Generalmajor Pat Ryder, Pressesprecher des Pentagons. Angesichts dessen "haben wir der Ukraine erklärt, dass sie das Recht hat, zurückzuschießen, um sich zu verteidigen", sagte Ryder am Donnerstag vor Reportern. Das Pentagon erklärte, die zusätzlichen Genehmigungen seien keine neue Politik.

Quelle: ntv.de, fzö/dpa/AP

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