CDU/CSU an Tiefpunkt SPD und Union in neuer Umfrage gleichauf
27.08.2021, 12:04 Uhr
Schon bald im Kanzleramt? Umfragen sehen den SPD-Kandidaten weit vor seinen Konkurrenten
(Foto: picture alliance/dpa)
Der Abstieg in den Umfragen geht für die Union weiter. Auch im ZDF-Politbarometer verlieren CDU und CSU weiter an Zustimmung - die SPD gewinnt dagegen hinzu. Laschet ist der große Umfrage-Verlierer.
Gut vier Wochen vor der Bundestagswahl hat die SPD auch im ZDF-Politbarometer zur Union aufgeschlossen. Die Sozialdemokraten kommen demnach auf 22 Prozent und liegen damit gleichauf mit der Union. CDU/CSU büßen vier Prozentpunkte ein, wohingegen sich Olaf Scholz und seine Partei über ein Plus von drei Punkten freuen können. Die Grünen liegen in der Sonntagsfrage mit 20 Punkten knapp dahinter. Die AfD bleibt unverändert bei elf Prozent, die Linke verliert einen Prozentpunkt auf sechs Prozent. Die FDP fällt einen Prozentpunkt auf zehn Prozent zurück. Im Auftrag des ZDF befragte die Forschungsgruppe Wahlen von Dienstag bis Donnerstag 1300 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte.
Auch aus dem aktuellen RTL/ntv-Trendbarometer sind die Sozialdemokraten als der große Gewinner hervorgegangen. Erstmals seit 15 Jahren konnten sie die Partei von Armin Laschet wieder überholen und landeten mit 23 Prozent einen Punkt vor der Union.
Die Schwäche der Union dürfte mit öffentlichen Fehltritten von Kanzlerkandidat Armin Laschet zu tun haben und führt zu weiterer Unruhe. Zuletzt hatte CSU-Chef Markus Söder mehr Einsatz von der CDU gefordert. Im Hinblick auf aktuelle Umfragewerte sagte er: "Die Verantwortung für die Umfragen liegt nicht in Bayern" und stichelte wieder einmal gegen Laschet. Saarland-Ministerpräsident Tobias Hans forderte Laschet auf, endlich ein Kompetenzteam zu nominieren.
SPD-Kandidat Scholz leistet sich dagegen keinerlei Ausrutscher. Die Meinungsforscher sehen einen deutlichen Vorsprung von Scholz vor Laschet bei der Frage, wen die Wahlberechtigten für kanzlerfähig halten. Nur noch 25 Prozent (minus 2) halten Laschet für geeignet als Kanzler (nicht geeignet: 71 Prozent). Mit 22 Prozent noch etwas geringer (minus 1) ist der Anteil der Befragten, die Annalena Baerbock dafür als geeignet ansehen (nicht geeignet: 74 Prozent). 65 Prozent (plus 6) trauen dagegen Olaf Scholz das Amt des Bundeskanzlers zu (nicht geeignet: 30 Prozent).
Auch zu Afghanistan befragte die Forschungsgruppe Wahlen die Menschen. 43 Prozent der Befragten beurteilen das Engagement laut ZDF-"Politbarometer" als richtig. Genauso viele Befragte halten den Einsatz in der Rückschau jedoch für nicht richtig. Eine deutliche Mehrheit von 57 Prozent aller Befragten ist der Ansicht, dass Deutschland zu wenig für die afghanischen Ortskräfte tue. Lediglich sieben Prozent denken, dass die Bundesrepublik in dieser Angelegenheit zu viel unternehme. Weitere 27 Prozent halten das Engagement für gerade richtig.
Mit Spannung wird auch das erste Wahl-Triell am Sonntag bei RTL und ntv erwartet. Erstmals treffen hier alle drei Kandidaten im direkten Schlagabtausch aufeinander. Die von Peter Kloeppel und Pinar Atalay moderierte Diskussion könnte die Karten im Kampf ums Kanzleramt neu mischen. ntv überträgt das Triell am Sonntag live ab 20.10 Uhr.
Quelle: ntv.de, vsc/DJ/dpa