Politik

RTL/n-tv-Trendbarometer "Schulz hat der SPD wenig genutzt"

Martin Schulz büßte im Laufe des Jahres erheblich an Zuspruch ein.

Martin Schulz büßte im Laufe des Jahres erheblich an Zuspruch ein.

(Foto: imago/Christian Thiel)

Anfang des Jahres legt sich die SPD auf Martin Schulz als Kanzlerkandidat fest und stattet ihn mit dem Parteivorsitz aus. Tatsächlich löst die Entscheidung eine Art Euphorie aus. Am Jahresende ist davon aber nichts mehr übrig - es ist ein dramatischer Abstieg.

SPD-Chef Martin Schulz erhält bei der Frage nach dem geeigneteren Kanzlerkandidaten weiter deutlich weniger Zuspruch als Amtsinhaberin Angela Merkel. Wenn die Deutschen den Regierungschef direkt wählen könnten, würden sich 47 Prozent für Merkel entscheiden, wie aus dem jüngsten RTL/n-tv-Trendbarometer von Forsa hervorgeht. Für Schulz würden dagegen lediglich 19 Prozent der Wahlberechtigten votieren. Während die CDU-Chefin im Vergleich zur Vorwoche einen Punkt einbüßt, verliert ihr Herausforderer zwei Zähler.

Im Vergleich zum Jahresanfang sind die Werte für Schulz damit dramatisch eingebrochen. Forsa-Chef Manfred Güllner sagte der Mediengruppe RTL: "Martin Schulz ist der Verlierer des Jahres. Sein Wert bei der Kanzlerpräferenz sinkt von 37 Prozent im Februar 2017 - nach seiner Nominierung zum SPD-Kanzlerkandidaten - um 18 Punkte auf 19 Prozent kurz vor Jahresschluss." Im selben Zeitraum legte Merkels Präferenzwert um neun Punkte auf 47 Prozent zu.

"Martin Schulz hat den Sozialdemokraten wenig genutzt", sagte Güllner weiter. "Ende des Jahres trauen ihnen noch weniger Bundesbürger als zu Jahresanfang zu, mit den Problemen in Deutschland fertig zu werden." So billigen 28 Prozent der Deutschen die größte politische Kompetenz weiter den Unionsparteien zu. Lediglich acht Prozent entscheiden sich in dieser Frage für die SPD. Allerdings ist jeder zweite der Meinung, dass keine der Parteien die Probleme des Landes bewältigen könne.

Derweil sind die Sozialdemokraten unter die 20-Prozent-Marke gerutscht. Wäre am kommenden Samstag Wahl würden lediglich 19 Prozent der Urnengänger bei der SPD ihr Kreuz machen. Dagegen stabilisiert sich die Union aus CDU und CSU bei 34 Prozent. Gewinner des Jahres sind mit aktuell zwölf Prozent die Grünen. "Die Grünen erleben derzeit eine gewisse Renaissance. Allerdings dürften sich bei ihnen auch wieder einige 'Zwischenparker' finden - also potenzielle SPD-Anhänger, die die Schulz-Partei nicht wählen wollen", sagte Güllner.

Auf die FDP entfielen acht Prozent. Damit entfernen sich die Liberalen weiter von ihrem Bundestagswahlergebnis vom September, als sie 10,7 Prozent der Stimmen einsammeln konnten. Die AfD kommt auf 12 Prozent. Die Linke auf 10 Prozent.

Quelle: ntv.de, jwu

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