Ein Viertel glaubt Trump-Betrug US-Bürger halten Wahl weiter für gestohlen
25.05.2021, 10:06 Uhr
Die Lüge brannte sich die Köpfe von Millionen Amerikanern: Immer wieder sprach Donald Trump von einer gestohlenen Wahl.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
Die Wahl des US-Präsidenten Biden liegt schon mehr als sechs Monate zurück. Seitdem spricht der Unterlegene Trump ohne Pause von Wahlbetrug. Mit Erfolg: Noch immer glauben rund ein Viertel der Amerikaner Trumps Märchen von einer gestohlenen Wahl.
Immer wieder wiederholt Donald Trump seine Behauptung von einer gestohlenen Wahl. Mehrere Gerichte weisen seine Klagen ab. Doch einen großen Teil der US-Bevölkerung konnte er überzeugen - bis heute. Noch immer glauben einer Umfrage zufolge rund ein Viertel der Erwachsenen, dass dem ehemaligen Präsidenten die Wahl am 3. November 2020 durch illegale Stimmen gestohlen wurde. Unterstützt wurde diese Behauptung auch immer wieder von konservativen Medienhäusern, wie dem US-Fernsehsender Fox News.
Zwischen Anhängern der Republikaner und denen der Demokraten zeigen sich allerdings starke Unterschiede. Während 53 Prozent der Republikaner glauben, dass Trump der "wahre Präsident" sei, sind es bei den Demokraten nur drei Prozent, wie eine Meinungsumfrage von Reuters/Ipsos vom 17. Bis 19. Mai ergab. Befragt wurden 2007 Erwachsene, darunter 909 Demokraten und 754 Republikaner. Der Demokrat Joe Biden konnte mit mehr als sieben Millionen Stimmen die Präsidentschaftswahl für sich entscheiden. Mehrere Gerichte wiesen Trumps Klagen wegen Wahlbetrugs ab.
Zudem ergab die Erhebung, dass 67 Prozent aller Befragten den Wahlleuten an ihrem eigenen Wohnort vertrauen. Dies traf auch auf 58 Prozent der Republikaner zu. In seiner Partei genießt Trump noch immer den Rückhalt der breiten Masse. Das bewies auch kürzlich der Rauswurf der Trump-Kritikerin Liz Cheney aus der Fraktionsführung. Für sie rückte Elise Stefanik nach einer geheimen Wahl der Abgeordneten nach. Die 36-Jährige aus dem Bundesstaat New York hatte sich einen Namen gemacht, als sie Trump im ersten Amtsenthebungsverfahren energisch verteidigte.
Die Personalie stärkt seinen Einfluss auf die Republikaner vor den Kongresswahlen im kommenden Jahr. Dabei werden das ganze Repräsentantenhaus und ein Drittel des Senats neu bestimmt. Trump selbst hat ein erneutes Antreten zur Präsidentenwahl 2024 nicht ausgeschlossen.
Quelle: ntv.de, vmi/rts