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Suche nach Coronavirus-Ursprung USA drängen auf weitere Nachforschungen

Sicherheitskräfte vor dem Institut für Virologie in Wuhan.

Sicherheitskräfte vor dem Institut für Virologie in Wuhan.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Anfang 2021 reisen internationale Experten nach Wuhan, um den Ursprüngen des Coronavirus auf den Grund zu gehen. Kritiker bemängeln, dass die Ermittlungen stark von Peking beeinflusst wurden. Washington fordert daher nun neue Untersuchungen.

Der US-amerikanische Gesundheitsminister Xavier Becerra hat eine baldige Fortsetzung der internationalen Untersuchung über den Ursprung des Coronavirus gefordert. Die zweite Phase der Untersuchung müsse unter transparenten Rahmenvorgaben laufen, forderte Becerra bei der Jahrestagung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf. Die Experten brauchten völlige Unabhängigkeit, um den Ursprung des Virus und den Beginn des Ausbruchs zu untersuchen.

Die USA hatten die Qualität der ersten Untersuchung in Zweifel gezogen. Sie warfen China ungebührliche Einflussnahme auf die daran beteiligten internationalen Experten vor. Sie waren nach monatelanger Verzögerung durch China Anfang des Jahres in die chinesische Stadt Wuhan gereist, in der das Virus Ende 2019 erstmals nachgewiesen wurde.

Peking habe die Untersuchungen kontrolliert und eingeschränkt, so der Vorwurf: So hätten die Wissenschaftler keinen Zugang zu kompletten Originaldatensätzen und Proben gehabt, kritisierten die USA Ende März in einem Dokument, das 13 weitere Länder unterzeichneten, darunter Dänemark, Großbritannien, Australien und Japan. Die WHO will die Untersuchungen fortsetzen. Kritiker argwöhnen auch, China habe großen Einfluss auf die Endversion des Berichts genommen, in dem ein Ursprung in einem Labor in China als "extrem unwahrscheinlich" bezeichnet wurde.

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Erst gestern hatte China einen US-Medienbericht zurückgewiesen, wonach drei Wissenschaftler des Instituts für Virologie in Wuhan im November 2019 in ein Krankenhaus gekommen waren. Es handele sich um eine "komplette Lüge", zitierte die chinesische Staatszeitung "Global Times" den Chef des Wuhaner Instituts, Yuan Zhiming. Zuvor hatte das "Wall Street Journal" unter Berufung auf einen US-Geheimdienstbericht geschrieben, dass drei Mitarbeiter des Instituts im November 2019 so schwer erkrankt seien, dass sie im Krankenhaus behandelt werden mussten.

Schon in den letzten Amtstagen von US-Präsident Donald Trump hatte die Regierung in Washington ein Papier vorgelegt, in dem die Behauptung aufgestellt wurde, dass mehrere Forscher in Wuhan im Herbst 2019 an Symptomen erkrankt seien, die sowohl mit Covid-19 als auch mit häufigen saisonalen Erkrankungen in Zusammenhang stehen könnten.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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