Politik

Truppen und Kriegsgerät für Nato USA fordern mehr Bundeswehr in Osteuropa

Deutsche Schützenpanzer auf einem polnischen Truppenübungsplatzes bei einer Nato-Übung

Deutsche Schützenpanzer auf einem polnischen Truppenübungsplatzes bei einer Nato-Übung

(Foto: picture alliance / dpa)

Die US-Regierung will die östlichen Nato-Staaten stärker gegen Russland absichern. Dabei soll vor allem die Bundeswehr noch mehr beitragen als in der Vergangenheit.

Die USA fordern einem Bericht zufolge ein starkes deutsches Engagement bei der militärischen Abschreckung gegen Russland in Osteuropa. Washington dringe darauf, dass sich die Bundeswehr signifikant an der geplanten Stationierung von einander ablösenden Nato-Einheiten an der Nato-Ostgrenze beteilige, meldet der "Spiegel" unter Berufung auf deutsche Regierungskreise.

Vor allem von Großbritannien und Deutschland erwarten die USA demnach Truppen und Kriegsgerät für die Nato-Präsenz in den baltischen Staaten, Polen und Rumänien. Dies habe US-Präsident Barack Obama bereits im Nationalen Sicherheitsrat angekündigt.

Die USA setzen die Bundesregierung unter Zugzwang. Berlin habe sich bei den Planungen bislang zurückgehalten, da die Bundeswehr bereits maßgeblich an der neuen Eingreiftruppe der Nato beteiligt sei und für diese Zusagen bis ins Jahr 2020 gemacht habe.

Russland hatte 2014 die Schwarzmeer-Halbinsel Krim ins eigene Staatsgebiet aufgenommen und ist in den Konflikt in der Ostukraine verwickelt. Seither befürchten etliche osteuropäische Staaten einen weitergehenden russischen Expansionskurs. Seit Beginn des Ukraine-Konflikts hat die Nato ihre Präsenz in den osteuropäischen Nato-Staaten bereits schrittweise verstärkt. Die USA kündigten an, dauerhaft eine Panzerbrigade in Osteuropa zu stationieren.

Die Planungen sollen bis zum Nato-Gipfel Anfang Juli in Warschau abgeschlossen sein. Deutschland hatte sich zuletzt mit fünf "Eurofighter"-Jets und rund 180 Soldaten in Estland an der Nato-Mission zur Luftraumüberwachung über dem Baltikum beteiligt. Der Einsatz dauerte vier Monate, ehe Belgien das Kommando übernahm.

Obama wird am Montag zu einem Spitzentreffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel in Hannover erwartet, an dem auch Frankreichs Staatschef François Hollande, der britische Premierminister David Cameron und Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi teilnehmen.

Quelle: ntv.de, cro/AFP/dpa

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