Politik

Kretschmer moniert Zeitpunkt Union verabredet sich mit Grünen und FDP

Ziemiak verkündet die Verabredungen mit  Grünen und FDP.

Ziemiak verkündet die Verabredungen mit Grünen und FDP.

(Foto: picture alliance / Flashpic)

Der Wahlverlierer Union will in den kommendenTagen eine etwaige Koalition mit FDP und Grünen ausloten. Eine Dreier-Runde ist allerdings noch nicht geplant. Im CDU-Präsidium gibt es für diesen Plan allerdings nicht die volle Rückendeckung.

Die Union steigt in den kommenden Tagen in die Sondierungsgespräche mit Grünen und FDP ein - allerdings getrennt. CDU und CSU wollen am Dienstagvormittag ein erstes Gespräch mit den Grünen führen. Bereits am Sonntagabend um 18.30 Uhr gebe es ein Treffen zwischen Union und FDP, sagte CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak in Berlin. Die beiden Gesprächsangebote seien mit großer Mehrheit vom CDU-Präsidium beschlossen und von den jeweiligen Gesprächspartnern auch angenommen worden.

Damit machte er allerdings auch deutlich, dass nicht alle Mitglieder des Präsidiums zugestimmt haben, parallel Gesprächen mit FDP und Grünen zu führen, derweil die beiden mit der SPD sondieren. "Es gab auch andere Stimmen, die gesagt haben: Nein, wir finden, jetzt sollten die anderen erstmal miteinander sprechen", sagte Ziemiak. Es habe aber eine große Mehrheit dafür gegeben. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer habe "eine etwas andere Sichtweise" geäußert. Aus Teilnehmerkreisen hieß es, er sei der Einzige gewesen, der sich in der Sitzung negativ zu Wort meldete.

Ziemiak erklärte, bei den Treffen mit FDP und Grünen sollten Brücken gebaut werden. "Wir sind davon überzeugt, dass wir ein gutes Angebot haben. Und über dieses Angebot muss man sprechen", sagte er und sprach von einer möglichen "Koalition für Nachhaltigkeit". CDU und CSU wollten die Gespräche auf Grundlage ihres Wahlprogramms führen und auch gemeinsam vorbereiten. Auch Wahlsieger SPD sondiert am Sonntag mit FDP und Grünen und lotet die Möglichkeiten einer Ampelregierung aus.

Die CDU wird Ziemiak zufolge mit einem zehnköpfiges Team in die Sondierungen mit FDP und Grünen gehen: Parteichef Armin Laschet, er selbst, Fraktionschef Ralph Brinkhaus, Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier, dessen sachsen-anhaltischer Kollege Reiner Haseloff, der schleswig-holsteinische Regierungschef Daniel Günther, der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl, die Parteivizes Julia Klöckner und Sylvia Breher sowie Gesundheitsminister Jens Spahn.

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Von Seiten der Christsozialen sind Parteichef Markus Söder, Generalsekretär Markus Blume, Parteivize Dorothee Bär, CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt sowie der parlamentarische Geschäftsführer der Landesgruppe, Stefan Müller, vertreten.

Rechnerisch könnte die Union eine Jamaika-Koalition mit Grünen und FDP bilden. Allerdings bemüht sich die SPD, die bei der Bundestagswahl stärkste Kraft geworden war, parallel ebenfalls um ein Bündnis mit Grünen und FDP.

Quelle: ntv.de, jwu/AFP/dpa

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