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In Rumänien angespült Woher stammt die Seedrohne mit dem Riesen-Sprengkopf?

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Blick von Constanța auf das Schwarze Meer.

Blick von Constanța auf das Schwarze Meer.

(Foto: IMAGO/Panthermedia)

Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine führt immer wieder zu technischen Innovationen. Im Schwarzen Meer ist nun eine neuartige Seedrohne entdeckt worden - ausgestattet mit einem massiven Sprengkopf. Doch ihre Herkunft ist unklar.

Ein Teil der Anfang April in Rumänien angespülten Seedrohne stammt aus den USA. Das berichtet das Portal Naval News. Demnach basiere die ungewöhnliche maritime Drohne auf einem aufblasbaren US-Boot mit Aluminiumrumpf, welches eigentlich für Feuerwehreinsätze konzipiert sei. Die ursprüngliche rote Lackierung des von der Firma Silver Ships im US-Bundesstaat Alabama hergestellten Wasserfahrzeugs sei am unteren Rumpf und am aufblasbaren Kragen noch sichtbar, heißt es in dem Bericht.

Das fast zehn Meter lange Boot wurde offensichtlich umgebaut und mit einem Sprengkopf ausgestattet, um damit mutmaßlich Schiffe zu attackieren. Dabei handelt es sich laut dem Bericht um eine rund 500 Kilogramm schwere Antischiffsrakete vom Typ P-20 Styx, die noch aus sowjetischer Produktion stammt. Der Gefechtskopf ist auf einem Holzrahmen im Vorderdeck des Bootes montiert. Der Gefechtskopf selbst hat eine Hohlladung an der Vorderseite, um ein großes Loch in das Schiff zu schlagen, bevor die Hauptladung detoniert, und so mehr Schaden zu verursachen.

Drohne wurde gesprengt

Wem die Drohne gehört, ist bisher offiziell nicht geklärt. Allerdings deutet etwa die amerikanische Herkunft des Bootes auf die Ukraine hin. Naval News zufolge hat die US-Firma Silver Ships in der Vergangenheit auch Wasserfahrzeuge an das von Russland angegriffene Land geliefert. Um welche Modelle es sich bei den Lieferungen handelte, ist aber nicht bekannt. Laut dem Bericht könnte die Wasserdrohne aber auch aus Russland stammen und für den Einsatz gegen Transportschiffe auf den Handelswegen im Schwarzen Meer vorgesehen gewesen sein.

Rumänische Grenzschutzbeamte hatten die gekenterte Drohne im Schwarzen Meer in der Nähe des Dorfes Tuzla entdeckt. Die rumänische Seenotrettung schleppte das unbemannte Wasserfahrzeug in den Hafen von Constanța, wo es von Spezialisten untersucht wurde. Die Seedrohne wurde später kontrolliert gesprengt.

Die Ukraine setzt im Kampf gegen russische Schiffe regelmäßig Seedrohnen ein - mit Erfolg. Nach Angaben aus Kiew ist bereits ein Drittel aller Schiffe der Schwarzmeerflotte entweder versenkt oder außer Gefecht gesetzt. Für viele Erfolge sind die Überwasserdrohnen Magura V5, vom ukrainischen Militärgeheimdienst HUR und Sea Baby entwickelt, vom Inlandsgeheimdienst SBU verantwortlich.

Quelle: ntv.de, lme

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