Trauer um Mia Sophie Lietke 16-jähriges deutsches Turn-Talent stirbt überraschend
21.11.2023, 12:09 Uhr
Lietke bei einem Bundesliga-Wettkampf im Oktober 2022.
(Foto: IMAGO/Beautiful Sports)
In Berlin steigt Mia Sophie Lietke in die deutsche Spitze der Rhythmischen Sportgymnastik auf, wechselt dann an einen Bundesstützpunkt nach Baden-Württemberg. Dort ist die Nachwuchs-Turnerin im Alter von 16 Jahren überraschend gestorben. Die Trauer ist riesig.
Die 16 Jahre alte Nachwuchs-Turnerin Mia Sophie Lietke ist "sehr plötzlich und unerwartet" gestorben. Das teilte der Schwäbische Turnerbund mit. Lietke trainierte bei Stuttgart am Bundesstützpunkt in Fellbach-Schmiden, dem Deutsche Turner-Bund zufolge verstarb sie auch dort. Zur Todesursache ist bislang nichts bekannt. Zur Aufklärung hat die Staatsanwaltschaft Stuttgart ein Ermittlungsverfahren eingeleitet und eine Obduktion veranlasst. Die Behörde bestätigte dem SWR, dass es sich dabei "um einen üblichen, gesetzlich vorgesehenen Verfahrensablauf" handele. Es werde geprüft, "ob es Anhaltspunkte für ein Fremdverschulden an dem ungeklärten Tod gibt".
"Unser tiefes Mitgefühl gilt in diesen schweren Stunden der Familie von Mia, der wir alle Kraft der Welt wünschen, um mit diesem traurigen Ereignis umgehen zu können", schreibt der DTB auf seiner Webseite, "vor allem im Nationalmannschaftszentrum der Rhythmischen Sportgymnastik in Fellbach-Schmiden bei ihren Teamkolleginnen sowie bei den Trainerinnen und Betreuerinnen und auch in Berlin und Ulm, wo Mia lebte und trainierte." Mia Sophie Lietke sei "aufgrund ihres offenen und ehrlichen Charakters allseits sehr beliebt und geschätzt" gewesen, ihr Ziel sei die Qualifikation für die Olympischen Sommerspiele 2028 in Los Angeles gewesen. "Entsprechend groß ist die Bestürzung und Anteilnahme in der Turnfamilie."
Im Juni 2021 wurde Lietke in Berlin zur Nachwuchssportlerin des Monats gewählt, 2022 wurde sie deutsche Juniorenmeisterin mit dem Reifen, im Mehrkampf gewann sie Silber. In der Hauptstadt trainierte sie über mehrere Jahre am Bundesstützpunkt, ehe sie Anfang 2023 ins baden-württembergische Fellbach-Schmiden gewechselt war. In Wettkämpfen trat sie trotz des Umzugs weiter für den Berliner TSC an. Im Juli 2023 folgte laut DTB der "Sprung in den Perspektivkader des Deutschen Turner-Bundes". Begonnen hatte sie demnach mit der Rhythmischen Sportgymnastik einst als Sechsjährige bei der TSG Söflingen, einem Ulmer Stadtteilverein.
Große Trauer und Bestürzung

Lietke im Juni 2021, als sie zu Berlins Nachwuchssportlerin gewählt wurde.
(Foto: imago images/camera4+)
Magdalena Brzeska, selbst 26-fache deutsche Meisterin und Olympia-Teilnehmerin 1996 in Atlanta, zeigte sich geschockt von der Nachricht. "Sie war eine meiner ersten Gymnastinnen, als ich nach Ulm kam", sagte die 45-Jährige der BZ: "Ihr Ziel war Olympia, dafür hat sie alles getan. Ich bin mir sicher, dass sie das auch geschafft hätte. Ich kann mir nicht vorstellen, was die Familie jetzt durchmacht. Eine ganz schlimme Geschichte."
Eine ihrer Trainingskolleginnen in Fellbach-Schmiden war Darja Varfolomeev, die im August bei den Weltmeisterschaften als erste zweite Athletin fünf Goldmedaillen gewonnen hatte. "Du wirst immer in unseren Herzen bleiben", schrieb die 17-Jährige in ihrer Instagram-Story zu einem Foto Lietkes: "Als ein sehr tolles Mädchen."
Lietkes Verein, der Berliner TSC, mit dessen Mannschaft sie in der Bundesliga turnte, teilte seine Bestürzung in einer Mitteilung auf der Webseite mit. "Ihre zielstrebige, freundliche Art und ihre Präsenz auf sowie neben dem RSG-Teppich wird uns fehlen. Zugleich ist sie Andenken und Erinnerung, die für immer einen festen Platz bei uns hat. Wir empfinden tiefes Mitgefühl mit der Familie, den Angehörigen und Freundinnen sowie Freunden von Mia."
Quelle: ntv.de, tsi