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Ärger um European Championships DLV weist heftige Kritik deutlich zurück

Gute Stimmung im Münchner Olympiastadion - leichte Verstimmungen im Nachgang.

Gute Stimmung im Münchner Olympiastadion - leichte Verstimmungen im Nachgang.

(Foto: IMAGO/MIS)

Mit dem Ende der European Championships äußert die Chefin des Olympiaparks München schwere Vorwürfe unter anderem gegen den Deutschen Leichtathletik-Verband. Dessen Präsident Jürgen Kessing wehrt sich gegen die Kritik - gibt aber auch zu, dass es signifikante Differenzen gegeben hat.

Der Deutsche Leichtathletik-Verband hat die massive Kritik der Olympiapark-Geschäftsführerin Marion Schöne wegen aus ihrer Sicht mangelnder Unterstützung der European Championships in München zurückgewiesen. "Der DLV hat sich nach der Vergabe der European Championships frühzeitig für eine Zusammenarbeit mit der Olympiapark München GmbH eingesetzt", teilte der Verband mit. Vor dem Hintergrund der Ausrichtung der EM 2018 und der WM 2009, die beide in Berlin veranstaltet wurden, habe man "in umfangreichem Maße seine Expertise angeboten".

Erstmals in der Geschichte als nationaler Verband 2022 nicht in die Ausrichtung der EM eingebunden zu sein, sei aus Sicht des DLV und auch vieler anderer Verbände "eine unübliche und suboptimale Lösung" gewesen. Die EM 2018 unter dem Dach des DLV und des europäischen Leichtathletik-Verbandes habe neue Maßstäbe gesetzt.

"Diese Erfahrungen und dieses Know-how wollte der DLV auch im Sinne der Nachhaltigkeit von Ressourcen und Personal in die European Championships 2022 einbringen", hieß es. Dazu sei der Olympiapark München GmbH (OMG) ein umfangreiches und partnerschaftliches Angebot in Form eines Gesamtpakets für die Steuerung der EM der Leichtathletik im Rahmen der European Championship gemacht worden.

Ein deutlich umfangreicheres Angebot?

"Wir können das inhaltlich in der Form nicht nachvollziehen", sagte DLV-Präsident Jürgen Kessing der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten". "Wir haben sehr frühzeitig den Kontakt gesucht, und die Angebote, die wir da gemacht haben, die sind nicht angenommen worden."

Das DLV-Angebot von 2019 habe die komplette Abwicklung und Steuerung der Leichtathletik-Wettbewerbe im Stadion und auf der Straße umfasst. Es reichte von der Projektleitung, Organisation der Wettkämpfe über die Kommunikation einschließlich Promotion und Community-Aktivierung bis hin zur personellen Unterstützung durch Experten des "Berlin 2018".

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Die Höhe des Angebots umfasste die Kosten, die dem DLV durch die Umsetzung entstanden wären. Dieses komplexe Angebot habe sich somit deutlich von einer Unterstützung der European Championships der anderen Verbände unterschieden. Olympiapark-Chefin Schöne hatte in dem Interview der "Süddeutschen Zeitung" von einem "niedrigen zweistelligen Millionenbetrag" gesprochen, den der DLV anbot und betont: "Das war inakzeptabel."

"Keine Intention, Stimmung gegen Olympiapark zu machen"

"Die Olympiapark München GmbH hat das Angebot jedoch abgelehnt und andere Dienstleister bzw. GmbHs beauftragt und diese entsprechend bezahlt", teilte der DLV mit. Der Deutsche Leichtathletik-Verband sei deshalb erstaunt über die Form der Kritik der Olympiapark-Chefin Marion Schöne an der Zusammenarbeit, hieß es in der Stellungnahme weiter. "Diese entspricht in keiner Weise dem Feedback, das in den vielfältigen persönlichen Gesprächen und Treffen geäußert wurde."

Zugleich stellt der DLV fest, dass es unterschiedliche Auffassungen von DLV und Olympiapark Gesellschaft gegeben habe, die sich in den Diskussionen um Ticketpreise, die Einbeziehung deutscher Leichtathletik-Größen, die Terminierung des Zehnkampfs und die Marathon-Startzeiten sowie weitere Details des Zeitplans widergespiegelt hätten.

"Hierzu stellt der DLV klar, dass seine Unterstützung der Athleten-Petition zur Anpassung der Marathon-Startzeiten ausschließlich zum Wohle aller Läufer erfolgte und keinesfalls mit der Intention, Stimmung gegen den Olympiapark zu machen", teilte der DLV mit.

Quelle: ntv.de, tsi/dpa

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