DTTB-Team scheitert früh Deutsche WM-Hoffnungen platzen mit krachender Pleite
23.02.2024, 13:02 Uhr
Dimitrij Ovtcharov verspielte in seinem Einzel eine klare Führung.
(Foto: picture alliance / Nika)
Mindestens eine Medaille war das erklärte Ziel der deutschen Tischtennis-Männer bei der WM. Vielleicht sogar mehr. Doch gebeutelt von der kurzfristigen Absage von Timo Boll, scheidet das Team früh aus. Eine klare Niederlage besiegelt das Ende aller Ziele.
Die deutschen Tischtennisspieler haben bei der WM in Busan/Südkorea die Medaillen verpasst. Das Team von Bundestrainer Jörg Roßkopf unterlag im Viertelfinale Taiwan 0:3. "Wir sind definitiv enttäuscht", sagte Bundestrainer Jörg Roßkopf restlos bedient: "Wir haben im Vorfeld aber schon gewusst, dass Taiwan eine echt starke Mannschaft ist."
Am Tag zuvor waren auch die Frauen des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) in der Runde der letzten Acht ausgeschieden. Immerhin sicherten sich die Männer, die kurzfristig auf den erkrankten Rekordeuropameister Timo Boll hatten verzichten müssen, das Olympia-Ticket.
Gegen Taiwan verlor EM-Champion Dang Qiu zum Auftakt gegen Chuang Chih-Yuan 2:3. Anschließend hatte Dimitrij Ovtcharov die Chance auszugleichen, doch der Olympia-Dritte gab gegen Lin Yun-Ju eine 2:0-Führung aus der Hand. Ovtcharov ging gehandicapt ins Turnier, dem Topspieler waren vor der WM seine Schläger gestohlen worden. "Alle Spiele hätten auch in die andere Richtung laufen können", sagte Roßkopf. Doch es reichte nicht.
"Gefühlt die letzten 15 Jahre nicht erlebt"
"So eine Niederlage haben wir gefühlt die letzten 15 Jahre nicht erlebt. Es ist echt bitter, dass das bei einer WM passiert", sagte Ovtcharov, der trotz der herben Enttäuschung direkt nach vorne blickte. Denn solch ein Rückschlag geschehe besser "hier als in Paris".
Patrick Franziska wiederum musste sich Kao Cheng-Jui 1:3 geschlagen geben. Roßkopf hatte vor dem Duell mit den Asiaten gewarnt: "Taiwan wird als sehr gefährlich eingeschätzt. Keiner will gegen sie spielen", hatte der Bundestrainer gesagt. "Die stehen in der Rangliste viel zu weit hinten für das, was sie können. Eigentlich gehören sie zu den Top-Vier der Welt."
Durch die Niederlage bringen die deutschen Männer erstmals seit 2016 keine Medaille von den Titelkämpfen mit. Bei den WM-Turnieren 2018 und 2022 hatte das Team jeweils noch das Endspiel gegen China erreicht.
Die DTTB-Frauen hatten am Donnerstag ein hochspannendes, rund dreieinhalb Stunden dauerndes Duell gegen Frankreich mit 2:3 verloren, wie bei den Männern hätte der Halbfinaleinzug mindestens Bronze garantiert. Durch den EM-Titel hatten aber auch das deutsche Frauen-Team bereits vor dem WM-Viertelfinale das Olympiaticket sicher. 2022 hatte das Team noch WM-Bronze geholt.
Quelle: ntv.de, ter/sid