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Erste Medaille seit 14 Jahren Deutschland hat wieder einen Gewichthebe-Giganten

"Als wir erfahren haben, dass wir eine Medaille haben, waren alle glücklich", sagte Gutu.

"Als wir erfahren haben, dass wir eine Medaille haben, waren alle glücklich", sagte Gutu.

(Foto: IMAGO/Insidefoto)

Der deutsche Gewichtheber Roberto Gutu gewinnt bei der WM sensationell Bronze - und tritt damit in die Fußstapfen von Matthias Steiner. Mit dem will er nicht verglichen werden. Doch zum ersten Mal seit 14 Jahren hat der BVDG wieder einen Medaillen-Giganten.

Auf einer Stufe mit Matthias Steiner sieht sich Roberto Gutu dann doch nicht. "Ich will mich auf keinen Fall mit ihm vergleichen", sagte der bescheidene 24-Jährige - bevor er schnell anfügte: "Dass ich aber dafür gesorgt habe, dass es nach Matthias Steiner wieder eine Medaille gibt, ich neben seinem Namen erwähnt werde, ist etwas ganz Großes für mich."

Mit dem Gewinn der Bronzemedaille bei den Weltmeisterschaften im Gewichtheben in Bahrain hatte Gutu am Montagabend für eine echte Sensation gesorgt - und dabei eine ewig lange Durststrecke des Bundesverbandes Deutscher Gewichtheber (BVDG) beendet. Seine Medaille im Reißen der Klasse bis 73 Kilogramm war das erste WM-Edelmetall seit Gold und Silber durch Peking-Olympiasieger Steiner 2010 in Antalya.

Nach dem dritten gültigen Versuch Gutus erinnerten die Emotionen beim deutschen Team in Manama dabei sehr an Steiners größten Triumph im Jahr 2008. "Unfassbar, ich kann es kaum glauben. Mir kamen fast die Tränen nach dem Reißen, als wir realisiert haben, dass es Bronze ist", jubelte Bundestrainer Almir Velagic direkt nach dem Wettkampf: "Das geht mir wirklich sehr nah. Wir sind so stolz auf ihn. Wir mussten unglaubliche 14 Jahre darauf warten."

Paukenschlag in Bahrain soll nur der Auftakt sein

Gutu selbst habe am Anfang "natürlich nicht daran geglaubt, weil es starke Gegner sind". Nach zwei gültigen Versuchen sei dann die Hoffnung aufgekommen. "Als wir erfahren haben, dass wir eine Medaille haben, waren alle glücklich. Wir haben schon kurz gefeiert, bevor der Wettkampf überhaupt zu Ende war", sagte Gutu lachend. Am Ende verbesserte er mit 154 Kilogramm im Reißen seinen eigenen deutschen Rekord, auch die 331 Kilogramm im Zweikampf (7. Platz) sind eine Bestmarke für einen deutschen Gewichtheber.

Souverän.

Souverän.

(Foto: IMAGO/Insidefoto)

Jetzt brauche Gutu aber erstmal ein bisschen Zeit, "um zu realisieren, was man gemacht hat". Doch dann will er auch schon schnell den Blick gen Zukunft richten. Hatte das deutsche Team im Kollektiv die Olympischen Spiele in Paris verpasst, soll es 2028 in Los Angeles anders aussehen.

Dabei hofft er auf Rückenwind durch WM-Bronze. "Diese Medaille bedeutet nicht nur mir sehr viel, sondern auch dem Verband", sagte Gutu: "Das ist sehr positiv. Es sollte ein Zeichen sein, dass es jetzt vorwärtsgeht." Das Team kämpfe "schon seit vielen Jahren darum, wieder einen Erfolg zu haben", erklärte der Mann vom SSV Samswegen. Nach dem gelungenen Paukenschlag in Bahrain "sollte es auch andere motivieren, dass es mit dem Gewichtheben in Deutschland weitergeht".

Quelle: ntv.de, sue/sid

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