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Füchse Berlin erheben Einspruch Furiose Aufholjagd egalisiert Tor-Show des Weltbesten - oder?

Gidsel gelang in der ersten Halbzeit alles, dann hatte Magdeburg ihn im Griff.

Gidsel gelang in der ersten Halbzeit alles, dann hatte Magdeburg ihn im Griff.

(Foto: IMAGO/Nordphoto)

Matthias Gidsel zeigt in der ersten Halbzeit der Bundesliga-Partie gegen den SC Magdeburg, warum er der beste Handballer der Welt ist. Trotz One-Man-Show reicht es nur zum Unentschieden. Doch die Partie hat ein Nachspiel - die Berliner legen Einspruch ein. Die beiden Nordklubs THW Kiel und HSV Hamburg stehen dagegen als Sieger fest.

Das hitzige Ost-Derby des SC Magdeburg bei den Füchsen Berlin hat ein Nachspiel. Nach 60 Minuten sah zunächst alles so aus, als ob das Team von Trainer Bennet Wiegert dank einer furiosen Aufholjagd ein Remis erkämpft und trotz eines phasenweise herausragenden Auftritts von Welthandballer Mathias Gidsel einen einen Sechs-Tore-Rückstand zur Pause wett gemacht hat. Die Anzeigetafel zeigte nach Abpfiff ein 31:31 (17:13) an.

Doch die Füchse Berlin legten Einspruch gegen die Spielwertung ein, das sagte Geschäftsführer Bob Hanning laut Dyn. Ihrer Meinung nach wurde ein Tor ihres Teams nicht gezählt. Auf den TV-Bildern so aus, als ob ein Wurf von Lasse Andersson im Tor eingeschlagen war, ehe er an die Latte und zurück aufs Spielfeld prallte - die Schiedsrichter gaben den Treffer aber nicht. Es ist fraglich, ob der Einspruch Erfolg haben wird, die Dyn-Kommentatoren zweifelten dies an.

Das Duell der deutschen Champions-League-Starter entwickelte sich schnell zu Gidsels One-Man-Show. Berlins Erfolgsgarant erzielte alleine in der ersten Halbzeit zehn Treffer und hatte maßgeblichen Anteil an der Sechs-Tore-Führung zur Pause. Magdeburgs Defensive fand keine Mittel gegen die Füchse-Offensive, die ganz nah am Optimum spielte. Abwehrchef Christian O'Sullivan wusste sich nur mit einem Foul zu helfen und sah die Rote Karte. Zudem ging das Torwart-Duell klar an die Hausherren. Weder Sergey Hernandez noch Nikola Portner konnten in der ersten Halbzeit einen Wurf der Berliner parieren.

Nach dem Wechsel kam der Doublesieger zu schnellen Toren und nach rund 36 Minuten hielt Hernandez sogar einen Siebenmeter. Der SCM profitierte nun von Fehlwürfen der Hausherren und von einem auftrumpfenden Hernandez. 16 Minuten vor Spielende hatte der deutsche Meister Gidsel im Griff und glich zum 27:27 aus. Beide Mannschaften leisteten sich in der Schlussphase Unkonzentriertheiten im Angriffsspiel. Nach zwei komplett verschiedenen Halbzeiten war das Remis leistungsgerecht - es sei denn der Einspruch bringt den Füchsen doch noch den Sieg.

Grgić überragt - und es reicht doch nicht

Zuvor meisterte der THW Kiel trotz einiger Personalprobleme die schwierige Aufgabe beim ThSV Eisenach. Der Rekordmeister feierte einen 37:33 (23:16)-Sieg, zu dem Domagoj Duvnjak und Eric Johansson als beste Werfer je acht Treffer beisteuerten. Für die Gastgeber war Mario Grgić 14 Mal erfolgreich.

In dem Norweger Harald Reinkind, dem Österreicher Nikola Bilyk und dem Färinger Elias Ellefsen á Skipagøtu fehlte den Norddeutschen eine komplette und hochkarätige Rückraumreihe. Angeleitet von Routinier Duvnjak starteten die Norddeutschen konzentriert in die Partie. Das war auch nötig, denn in den Spielen zuvor hatte Eisenach das Ost-Duell beim SC DHfK Leipzig (36:31) und auch das Heimspiel gegen Spitzenreiter MT Melsungen (32:31) gewonnen.

So antworteten die Kieler auf das Eisenacher 5:5 durch Nationalspieler Grgić (9. Minute) mit sechs Treffern hintereinander. Diese Serie schloss Duvnjak zum 11:5 (14.) ab. Wenig später erhöhte Bence Imre per Siebenmeter auf 13:6 (16.). Nach dem Seitenwechsel leistete sich der THW eine mehr als fünfminütige Torflaute. Eisenach kam auf 20:23 (35.) und später auf 22:24 (39.) heran. Die Kieler fanden aber zurück zu einer stabileren Deckung. Im Angriff wurden die sich bietenden Gelegenheit konsequent genutzt.

HSV dreht Spiel gegen Leipzig

Ebenfalls mit einem Sieg ging der HSV Hamburg aus diesem Sonntag. Dank einer starken zweiten Halbzeit gewannen die Norddeutschen ihr Heimspiel gegen den SC DHfK Leipzig mit 33:32 (13:19). Frederik Bo Andersen erzielte acht Treffer für Hamburg. Für Leipzig kamen Luca Witzke, Franz Semper und Viggo Kristjansson auf je fünf Tore.

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Leipzig kam blendend in die Partie. Vor allem das Zusammenspiel von Regisseur Luca Witzke und Kreisläufer Moritz Preuss stellte die Defensive der Gastgeber vor große Probleme. Zudem war auch Torhüter Kristian Saeveras sofort mit wichtigen Paraden zur Stelle. So bat HSVH-Trainer Torsten Jansen seine Mannschaft schon beim 3:7 (14.) zum zweiten Mal zur Auszeit. Die Hamburger taten sich aber weiterhin sehr schwer. Fünf Minuten vor der Pause lagen die Gastgeber nach dem Treffer von William Bogojevic zum 17:10 für Leipzig mit sieben Toren im Hintertreffen.

Nach der Pause drehte sich die Partie komplett. Beim 19:20 (38.) durch Jacob Lassen hatten die Hanseaten wieder den Anschluss hergestellt. Beide Teams lieferten sich nun einen offenen Schlagabtausch. Hamburg vergab drei Siebenmeter in Serie, doch bei Moritz Sauters Treffer zum 30:29 (55.) war das Spiel dann endgültig gekippt. Eine Parade des Hamburger Torhüters Mohamed El-Tayar und Sauters 33:31 (59.) sorgten für die Entscheidung.

Quelle: ntv.de, ara/dpa

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