"Beleidigungen sind unglaublich" Internet überschüttet Darts-Star Clemens nach WM-Aus mit Hass
20.12.2024, 10:57 Uhr
Erst verloren, dann beleidigt: Das ist die neue Realität im Jahr 2024.
(Foto: IMAGO/Action Plus)
Gabriel Clemens scheitert bei der Darts-WM bereits in der zweiten Runde. Das 1:3 gegen den Außenseiter Robert Owen ist keine Sternstunde des Deutschen. In den sozialen Medien nehmen Leute ihm das übel. Sie beschimpfen und beleidigen ihn wüst. Clemens zeigt sich erschüttert.
Der deutsche Dartsprofi Gabriel Clemens hat nach seinem Aus bei der Weltmeisterschaft in London von zahlreichen Hassnachrichten im Internet berichtet. "Es ist unglaublich, wie viel Hass, Beleidigungen und noch schlimmere Dinge mir in den letzten Stunden entgegengebracht wurden", schrieb der "German Giant" bei Instagram. "Besonders schlimm finde ich es, wenn man dann in den Profilbildern Kinder sieht. Ich hoffe, Eure Kinder suchen sich andere Vorbilder", schrieb der Darts-Star.
Der WM-Halbfinalist von 2023 war im Ally Pally schon an seiner Auftakthürde gescheitert, gegen den walisischen Nachrücker Robert Owen hatte er 1:3 verloren. Clemens gab zu, "total unzufrieden mit dieser Situation" zu sein: "Ja, es war nicht die WM, die ich mir erhofft habe und für die ich die letzten Wochen sehr viel gearbeitet habe."
Clemens, der in der Weltrangliste nun deutlich abstürzt, erkannte aber an, Owen sei "einfach der bessere Spieler" gewesen. Er selbst habe "alles versucht, um irgendwie ins Spiel zu kommen, aber leider gelang mir dies nie richtig". Trotz der Enttäuschung schaute Clemens gleich nach vorne, dankte für zahlreiche "aufmunternde Nachrichten und Worte", die er auch erfahren habe. Er wolle nun "erstmal über Weihnachten Kraft tanken und dann geht die Vorbereitung auf die neue Saison los." Der Saarländer versicherte kämpferisch: "Ich stehe einmal mehr auf, als ich falle."
Hasskommentare in den sozialen Medien sind längst kein neues Phänomen mehr. "In den vergangenen Jahren ist es noch mal extremer geworden", hatte Julian Weigl, ein 29-jähriger Profi beim Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach, zuletzt der "Rheinischen Post" gesagt.
Der ehemalige Nationalspieler hatte nach einer Niederlage der Borussia Anfang der Bundesliga-Saison zahlreiche Hasskommentare erhalten und diese veröffentlicht. "Ich hatte das schon länger im Kopf, das einfach mal zu zeigen, weil da krasse Nachrichten dabei sind, die ich regelmäßig bekomme", hatte er gesagt. Mit der Veröffentlichung wollte er "die Leute ein bisschen sensibilisieren und zeigen, dass hinter jedem Profil ein Mensch steckt".
Quelle: ntv.de, sue/sid