"Viel Glück in großer Tragödie" Kollabierter Rad-Profi nach "Wunder" verlegt
27.03.2022, 16:04 Uhr
Sonny Colbrelli (rechts) Sekunden vor dem beängstigenden Zusammenbruch.
(Foto: picture alliance / Roth)
Sonny Colbrelli bricht im Zielbereich der Katalonien-Rundfahrt zusammen und kämpft dort um sein Leben. Der Radprofi überlebt, er selbst spricht von einem "Wunder". Nun ist er wieder in seiner Heimat. Für die Fortsetzung seiner Karriere bedürfe es aber eines weiteren Wunders.
Nach seinem Zusammenbruch zu Beginn der Katalonien- Rundfahrt ist Radprofi Sonny Colbrelli in seine italienische Heimat zurückgekehrt. Da der Europameister inzwischen in einem stabilen Zustand ist, durfte er das Krankenhaus in Girona inzwischen verlassen, teilte sein Rennstall Bahrain Victorious am Sonntag mit. In Italien soll sich Colbrelli weiteren Untersuchungen unterziehen, um die Ursache seiner Herzrhythmusstörungen zu ermitteln.
Colbrelli war am Montag nach dem Zielsprint der Auftaktetappe kollabiert und bewusstlos zusammengebrochen. Bei dem 31-Jährigen musste eine Herz-Lungen-Wiederbelebung durchgeführt werden. Der Radprofi konnte sich an den Zwischenfall nicht erinnern. "Ich habe die Linie überquert und bin dann zu Boden gefallen", hatte Colbrelli erklärt. Er habe sich erst dann erinnert, als er im Krankenhaus aufgewacht sei.
Schon einen Tag nach dem erschreckenden und besorgniserregenden Vorfall hatte Colbrelli schon nach vorne geblickt: "Am Anfang war es beängstigend, aber ich denke schon darüber nach, wann ich wieder Rennen fahren kann", sagte Colbrelli der italienischen Zeitung "Gazzetta dello Sport". Das Team Bahrain Victorious hatte verkündet, "alle gestern Abend durchgeführten Herztests ergaben keine Anzeichen von Besorgnis oder beeinträchtigten Funktionen."
"Es ist schon ein Wunder"
Laut Teamangaben hätten weitere Untersuchungen ergeben, dass eine Herzrhythmusstörung zum Zusammenbruch geführt habe. Ob der Klassesprinter seine Karriere wird fortsetzen können, ist unklar, das weiß der Italiener selbst: "Es ist schon ein Wunder, dass ich noch lebe, und jetzt bräuchte es noch ein weiteres, um mich wieder in den Sattel zu bringen."
Der Arzt, der ihn in Spanien behandelt hatte, berichtete in der "Gazzetta dello Sport" über den Abschied von seinem prominenten Patienten "Colbrelli hatte in dieser großen Tragödie großes Glück, denn dank der schnellen Rettung konnte er gerettet werden. Als er im Krankenhaus ankam, wusste ich nicht, wer er war, ich verfolge den Radsport nicht, und es war mir egal: Ich interessiere mich nur für die Gesundheit der Patienten. Ich habe mich heute von ihm verabschiedet und ihm alles Gute gewünscht. Es stehen schwierige Entscheidungen an, aber medizinisch ist er in sehr guten Händen."
Quelle: ntv.de, ter/dpa