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Bills überrollen Jets Offensiv-Maschine Miami kann jetzt auch noch verteidigen

Für Miamis Jalen Ramsey hat die Saison erst begonnen.

Für Miamis Jalen Ramsey hat die Saison erst begonnen.

(Foto: IMAGO/USA TODAY Network)

Woche elf in der NFL lässt einige Schlüsse zu: New-York-Jets-Quarterback Aaron Rodgers braucht sich mit seinem Comeback nicht zu stressen, Cowboy DaRon Bland ist der Retourenkönig der Liga und Miamis Jalen Ramsey steckt noch in der Pre-Season.

Woche elf in der NFL beschert einige Erkenntnisse: Jets-Star Aaron Rodgers braucht sich mit seinem Comeback nicht zu stressen, keiner klaut so schön wie DaRon Bland von den Dallas Cowboys und Miamis Jalen Ramsey steckt noch in der Pre-Season.

Rodgers-Ersatz Wilson erlebt Debakel

Viel hing für die New York Jets vom Duell gegen die Buffalo Bills ab. Immer lauter wurde es zuletzt um eine mögliche Rückkehr vom noch verletzten Star-Quarterback Aaron Rodgers. Klar war jedoch auch, er würde seine Gesundheit nur für die Playoffs riskieren. So war ein Sieg gegen die zuletzt schwächelnden Bills Pflicht.

Doch die Jets erlebten ein Debakel. Mit 32:6 fand Buffalo eindrucksvoll zurück in die Erfolgsspur. Schon im ersten Kickoff-Return des Spiels ließ Jets-Receiver Xavier Gipson den Ball fallen. Nach drei Field Goals für Buffalo in Folge spielte Rodgers-Ersatz Zach Wilson einen Fehlpass, im anschließenden Drive gelang den Bills der erste Touchdown. Wilson erlebte ohnehin einen der bittersten Abende seiner NFL-Karriere, in der zweiten Hälfte nahm ihn Jets-Coach Robert Saleh dann schließlich vom Feld.

Aaron Rodgers kann sich mit seiner Rückkehr auf den Football-Platz nun also Zeit lassen. Die "New York Times" ließ nach dem Spiel tausendfach die restliche Saison simulieren, um die verbleibenden Playoff-Chancen der Jets zu errechnen. Das Ergebnis: "etwa zwei Prozent". Die Bills hingegen bleiben in der AFC East mit nun sechs Siegen und fünf Niederlagen erster Verfolger der Miami Dolphins (7:3). An einem sonst perfekten Abend war der einzige Wermutstropfen eine Verletzung von Verteidiger Taylor Rapp. Am nächsten Sonntag kommt es zum Top-Spiel gegen die Philadelphia Eagles.

Amon-Ra St. Brown schlägt Bruder Equanimeous

Amon-Ra St. Brown hat erneut das Duell gegen seinen älteren Bruder Equanimeous gewonnen. Mit seinen Detroit Lions feierte der 24-Jährige nach einer Aufholjagd ein 31:26 über die Chicago Bears. Im fünften Kräftemessen der beiden Deutsch-Amerikaner hatte Amon-Ra zum vierten Mal das bessere Ende für sich.

Die Lions festigten ihre Spitzenposition in der NFC North mit dem achten Sieg im zehnten Spiel, während Chicago (drei Siege, acht Niederlagen), in dieser Division weiterhin das Schlusslicht bleibt. Dass es trotz der klaren Favoritenrolle Detroits so knapp wurde, lag auch an Jared Goff. Der Lions-Quarterback leistete sich drei Interceptions, zuvor waren es in der gesamten Saison nur fünf Pässe zum Gegner gewesen.

Ende der ersten Hälfte fand der 29-Jährige seinen Passempfänger Amon-Ra St. Brown mit einem Wurf in der Endzone, Detroit ging 13:7 in Führung. Für St. Brown war es bereits der fünfte Touchdown in dieser Saison. Chicago konnte die Fehler der Lions zunächst nutzen und drehte das Spiel. Doch zwei Touchdowns in der Schlussphase entschieden die Partie zugunsten Detroits.

Der Retourenkönig der NFL

Klar, Defense wins Championships. Doch die Überschriften der Medien und der Jubel der Fans gelten nur allzu oft den spektakulären Offensiv-Spielern. Da ist die NFL keine Ausnahme. DaRon Bland mausert sich bei den Dallas Cowboys jedoch langsam aber sicher zu einem der Stars des Teams. Stichwort: Pick Six. Das ist der Name für das wahrscheinlich imponierendste Play, dass ein Spieler der Defensive erreichen kann. Bei einem Pick Six fängt ein Verteidiger den Pass des gegnerischen Quarterbacks ab, klemmt sich den Ball unter den Arm und rennt prompt selbst in die Endzone - natürlich die gegnerische. Gibt sechs Punkte, genau wie ein Touchdown.

DaRon Bland gelang ebenjenes Kunststück im Spiel gegen die Carolina Panthers bereits zum vierten Mal in dieser Saison. NFL-Rekord eingestellt, und das am elften Spieltag. Es war die Kirsche auf der Torte eines nie gefährdeten 33:10 -Siegs für Dallas. Die Cowboys bleiben mit sieben Siegen und drei Niederlagen auf Rang zwei der NFC East, hinter den Philadelphia Eagles. Die Carolina Panthers hingegen warten auf dem vierten und letzten Platz der NFC South weiter auf ihren zweiten Saisonsieg.

Rams gewinnen und verlieren Superbowl-MVP

In der NFC West kam es zum Division Duell zwischen den Los Angeles Rams und den Seattle Seahawks. Die Vorzeichen sind klar. Während die Seahawks die Division anführen, stehen die Rams bei nur drei Siegen in der Saison. Das Team hat nicht mehr viel mit dem Superbowl-Sieger von 2022 zu tun.

Souverän marschierten die Seahawks zu einer 13:0-Führung, die Rams konnten zwar Sekunden vor Ende der ersten Halbzeit einen eigenen Touchdown erzielen, verloren dabei jedoch einen ihrer besten Spieler. Cooper Kupp, im Superbowl 2022 zum besten Spieler gewählt, musste mit einer Knöchelverletzung raus. Es ist unklar, wie lang er dem Team fehlt. Nach dem Schock schlägt die Stunde der Rams-Defense. In der kompletten zweiten Halbzeit erzielten die Seahawks drei Punkte.

Kurz vor Ende des dritten Viertels verletzte sich Seattle-Quarterback Geno Smith und muss ebenfalls ausgewechselt werden. Im letzten Drive des Spiels kehrte er zwar noch einmal zurück und führte die Seahawks in Field-Goal-Reichweite, Kicker Jason Myers verschoss jedoch aus 55 Yards. Die Rams siegten knapp mit 17:16. So muss Seattle die Führung in der Division an die San Francisco 49ers abtreten, die Rams wahren sich mit nun vier Siegen und sechs Niederlagen eine kleine Chance auf die Playoffs - umso bitterer wiegt die Verletzung von Fangmaschine Kupp.

Die Sprünge eines guten Delfins

Ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es muss, so lautet das Sprichwort. Das scheint auch für Delfine zu gelten. Denn mit einem etwas wackligen 20:13 schlugen die Miami Dolphins die Las Vegas Raiders. Gleich dreimal schenkten die Dolphins den Raiders dabei den Ball, Kapital daraus schlagen konnte Las Vegas jedoch nicht. Das Spiel endete, wie es enden muss. Star-Cornerback Jalen Ramsey fing 22 Sekunden vor Schluss bereits zum zweiten Mal einen Pass der Raiders ab und beendete damit das Spiel.

Tyreek Hill, für gewöhnlich die Highlight-Maschine in der Offense der Dolphins, geriet nach dem Spiel ins Schwärmen: "Er ist der beste Cornerback der Liga, man. Wie lang er sich macht, um den letzten Pass abzufangen, zeigt, wie viel ihm dieses Team bedeutet." Ramsey war im Sommer von den LA Rams in einem viel beachteten Trade nach Miami gekommen, hatte die ersten sieben Spiele der Saison jedoch verletzt verpasst. "Technisch gesehen bin ich gerade erst in der Vorbereitungszeit, im Training Camp", gibt er mit Blick auf seine bisher kurze Saison zu Protokoll. Es klingt wie eine Drohung an die Konkurrenz.

Miami erzielte so wenig Punkte wie noch nie in dieser Saison, gewann aber trotzdem und bleibt auf dem ersten Platz der AFC East. In der AFC West steht Las Vegas weiterhin auf dem zweiten Rang.

Einen Überblick zu allen Ergebnissen der NFL finden Sie hier.

Quelle: ntv.de, SID

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