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Tennis-Saison läuft denkbar schlecht Petkovic setzt ihre Pleitenserie fort

Andrea Petkovic verliert gegen die junge Schweizerin Belinda Bencic glatt in zwei Sätzen.

Andrea Petkovic verliert gegen die junge Schweizerin Belinda Bencic glatt in zwei Sätzen.

(Foto: imago/GEPA pictures)

Vier Grand-Slam-Turniere, vier bittere Niederlagen in den ersten zwei Runden. So weit die Bilanz der einstigen deutschen Vorzeige-Tennisspielerin Andrea Petkovic. Die Darmstädterin zeigt bei den US-Open eine schwache Vorstellung und scheidet erneut früh aus.

Der freie Fall der einstigen deutschen Tennis-Frontfrau Andrea Petkovic geht ungebremst weiter: Auch bei den US Open in New York scheiterte die frühere Top-10-Spielerin am Einzug in die dritte Runde - viel zu wenig für die Ansprüche der ehrgeizigen Darmstädterin. Gegen die zuletzt lange verletzte Schweizerin Belinda Bencic unterlag Petkovic nach einer schwachen Vorstellung in 1:25 Stunden 3:6, 2:6.

"Ich bin frustriert, aber nicht panisch oder besorgt", sagte Petkovic: "Ich erwarte viel mehr von mir, aber es ist das erste Mal, dass ich noch an mich glaube, während alle um mich herum den Kopf verlieren." Vom "Kater der vergangenen Saison", als sie laut über ihr Karriereende nachgedacht hatte, erhole sie sich nur langsam.

Schon bei den Grand-Slam-Turnieren in Melbourne (1. Runde), Paris (2.) und Wimbledon (2.) sowie den Olympischen Spielen in Rio (1.) war Petkovic früh ausgeschieden. Die harte Arbeit mit ihrem Trainerteam um den Ostwestfalen Jan de Witt schlägt sich nicht in den erhofften Ergebnissen nieder - noch nicht, meint zumindest Petkovic. "Ich liebe Tennis und warte darauf, dass diese Liebe irgendwann erwidert wird", sagte die 28-Jährige.

Platz 43 - Tendenz fallend

Seit dem Halbfinale beim WTA-Turnier in Dubai im Februar reiht sich jedoch eine Enttäuschung an die nächste. Nur noch einmal, beim Rasenturnier im britischen Eastbourne, gewann Petkovic zwei Matches nacheinander, in der Weltrangliste liegt sie nur noch auf Platz 43 - Tendenz fallend. Die spielerischen Fortschritte, von denen sie selbst spricht, sind höchstens marginal zu erkennen, gegen Bencic nicht einmal das.

Dabei standen Petkovics Chancen vor dem Match gegen den hochtalentierten Teenager nicht schlecht. Nach der Handgelenksverletzung, die Bencic in Wimbledon zur Aufgabe und abschließend zur Absage ihrer Olympia-Teilnahme gezwungen hatten, absolvierte die Weltranglisten-26. bis zu den US Open gerade einmal zwei Partien, die sie beide verlor. Das Selbstvertrauen und die Selbstverständlichkeit, im richtigen Moment den richtigen Ball zu spielen, fehlte beiden Spielerinnen. Sie reihten Fehler an Fehler.

Petkovic blickt nach vorne

Es entwickelte sich ein Auf und Ab, bei dem Petkovic allerdings stets hinterherlief. Im ersten Satz startete sie schwach, holte den 0:3-Rückstand auf, knickte leicht mit dem rechten Fuß um und gewann kein Spiel mehr. Im zweiten Durchgang vergab Petkovic beim Stand von 1:1 drei Breakbälle zur ersten Führung des Spiels und verlor nach einem von insgesamt 27 einfachen Fehlern selbst ihren Aufschlag zum 2:4. Mit einem langgezogenen Schrei machte sie ihrem Frust Luft, doch es half nichts mehr.

Für Petkovic war es die zweite Niederlage im zweiten Aufeinandertreffen mit Bencic, das erste hatte sie beim Fed Cup in Leipzig zu Beginn des Jahres verloren. Die beste Saison ihrer Karriere mit den Viertelfinals in Melbourne, Paris und New York liegt bereits fünf Jahre zurück, dennoch steckte sie sich nach ihrem Olympia-Aus ein Langzeit-Ziel: "Rio war eines der schönsten und enttäuschendsten Erlebnisse zugleich. Es gibt mir genug Motivation, Tokio 2020 anzugehen." Zunächst muss sie jedoch die nächste Enttäuschung überwinden.

Quelle: ntv.de, Cai-Simon Preuten, sid

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