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"Doris Becker" zurück in Wimbledon Sabine Lisicki serviert Favoritin Stosur ab

Sabine Lisicki präsentierte sich durchsetzungsstark.

Sabine Lisicki präsentierte sich durchsetzungsstark.

(Foto: dpa)

Im Schnelldurchgang haut Sabine Lisicki der favoritisierten Samantha Stosur die Aufschläge um die Ohren. Nach etwas mehr nach einer Stunde steht sie in der 3. Runde von Wimbledon. Die Deutsche fühle sich wie die Nummer eins der Welt, sagt Stosur resignierend.

Ihr Strahlen und ihr Aufschlag erinnern an die Wimbledon-Tage des Jahres 2013, als Sabine Lisicki im britischen Boulevard nur "Bum-Bum-Bine" oder "Doris Becker" hieß. Die monatelange Dauerkrise erscheint an ihrem "magischen Ort" wie weggezaubert: Mit zwölf Assen schoss Lisicki die favorisierte Australierin Samantha Stosur vom Platz, das 6:4, 6:2 in nur 70 Minuten hinterließ gewaltigen Eindruck im All England Club.

"Das Match war sehr gut, ich war wirklich bereit", sagte Lisicki. "Ich freue mich, dass ich wieder besser spiele und möchte so lange wie möglich hier bleiben." Erstmals seit vier Monaten gewann Lisicki zwei Matches in Folge und trifft in Runde drei auf Elina Switolina (Ukraine/Nr. 17) oder Jaroslawa Schwedowa (Kasachstan). Beides lösbare Aufgaben in ihrer derzeitigen Form.

Die Teamchefin hatte bereits vor dem Turnierauftakt angekündigt, dass sie vor allem Lisicki trotz der Formkrise einiges zutraut. "Ich glaube, dass sie ihren Tiefpunkt überwunden hat, auch emotional", sagte Barbara Rittner: "Wenn sie ein paar Matches gewinnt und damit Selbstvertrauen sammelt, dann kann es ein typisches Lisicki-Wimbledon werden."

Traumstart im ersten Satz

Schon mit den ersten Schritten auf dem Heiligen Rasen legte Lisicki die Verunsicherung ab. Die Verzweiflung nach allen sportlichen und privaten Rückschlägen in den letzten Monaten hatte sie bei den French Open zurückgelassen. Gegen die an Position 14 gesetzte Stosur gab sie im ersten Satz ganze zwei Punkte bei eigenem Aufschlag ab. "Ich habe ihr relativ zügig das Selbstvertrauen genommen", sagte Lisicki über ihren Traumstart.

Die Grundlagen für die zurückgewonnene Aufschlagstärke hatte sie mit ihrem neuen Coach Salvador Navarro in Spanien gelegt. Zwei Wochen lang habe sie "richtig hart geackert, nur trainiert, gegessen und geschlafen" erzählte Lisicki: "Ich musste wieder ganz unten anfangen." Ganz unten heißt für sie Platz 81 der Weltrangliste. Einst war Lisicki mit dem Ziel angetreten, Steffi Grafs deutsches Erbe auf dem Tennis-Thron anzutreten.

2013 hätte sie beinahe den Wimbledon-Thron bestiegen und auf ihrem Weg ins Finale auch Stosur geschlagen. Danach ging es jedoch schnell bergab, nur in Wimbledon blüht Lisicki Jahr für Jahr auf. "Wenn sie hier durch die Pforten geht, fühlt sie sich wie die Nummer eins der Welt", sagte Stosur. Und spielt auch manchmal so.

Quelle: ntv.de, rpe/sid

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