Serienweltmeister im Snooker "Dracula" Ray Reardon ist tot
20.07.2024, 15:35 Uhr
Reardon trug den Spitznamen "Dracula".
(Foto: Action Images via Reuters)
In den 1970er-Jahren dominiert Ray Reardon beim Snooker, wird Weltmeister in Serie. Nun ist der Brite im Alter von 91 Jahren gestorben. Für viele bleibt "Dracula" unvergessen.
Snooker in Trauer: Ray Reardon, in den Siebzigern als Serienweltmeister der Dominator seines Sports, ist tot. Der Waliser starb nach Angaben seiner Frau Carol in der Nacht zum Samstag im Alter von 91 Jahren. Beim früheren Kohlebergarbeiter war zuvor Krebs diagnostiziert worden.
Reardon, nach einem spektakulären Auftritt mit Umhang, Zylinder und scharlachroter Seidenjacke "Dracula" genannt, gewann zwischen 1970 und 1978 sechs WM-Titel. Bei seinem letzten Triumph war Reardon mit 45 Jahren und 206 Tagen der bis dahin älteste Champion, erst 2022 löste ihn der englische Superstar Ronnie O'Sullivan (46 Jahre, 146 Tage) ab.
Reardon sei einer der beliebtesten und charismatischsten Persönlichkeiten seiner Zeit gewesen, hieß es in dem Nachruf auf der Website des Welt-Snooker-Verbands WPBSA. Der populäre britische Spieler Jimmy White zeigte sich betrübt über die Nachricht. Reardon sei ein "Gigant" des Spiels gewesen, der sehr freundlich zu ihm gewesen sei, als er seine ersten Schritte in dem Sport gemacht habe, schrieb White auf X.
Der frühere Weltranglistenerste Reardon war erst Bergarbeiter und dann acht Jahre lang Polizist, bevor er seine Erfolge im Snooker feierte. Unter Tage überlebte er ein Unglück, bei dem ein Träger und eine Flut von Trümmern auf ihn herabstürzte. Reardon war drei Stunden lang gefangen. "Nach dieser Tortur sah ich aus und fühlte mich ein bisschen wie ein schmutziges Geschirrtuch", schrieb er in seiner Autobiografie.
Reardon zog sich 1991 im Alter von 58 Jahren zurück, blieb aber in der Snooker-Welt und unterstützte O'Sullivan als Berater auf dessen Weg zum Weltmeistertitel 2004. Die Trophäe der Welsh Open wurde 2016 nach Reardon benannt.
Quelle: ntv.de, ara/sid/dpa