Fußball

Manipulationen in Italiens Fußball Ex-Nationalspieler Doni gesteht

Cristiano Doni gibt die versuchte Manipulation von zwei Spielen zu. Die Ermittler sind überzeugt, dass er noch viel aktiver war.

Cristiano Doni gibt die versuchte Manipulation von zwei Spielen zu. Die Ermittler sind überzeugt, dass er noch viel aktiver war.

(Foto: dpa)

Getreu der von Bundespräsident Wulff zuletzt perfekt vorgeführten Salamitaktik gesteht nun auch der italienische Ex-Nationalkicker Cristiano Doni, was nicht mehr zu leugnen ist: Dass er versucht hat, Spiele zugunsten seines Ex-Vereins Atalanta Bergamo zu manipulieren. Dem Klub droht nun der Zwangsabstieg.

Geständnis von Cristiano Doni: Der ehemalige Kapitän des italienischen Erstligisten Atalanta Bergamo hat seine Verantwortung im ausgedehnten Wett- und Manipulationsskandal zugegeben, der Italiens Fußball erschüttert. Der 38-Jährige gestand, dass er zwei Spiele der vergangenen Saison zu manipulieren versucht habe, um seinem Klub den Aufstieg in die Serie A zu sichern. Er habe lediglich im Interesse des Vereins und nicht im Dienst einer kriminellen asiatischen Bande gehandelt, wie die Ermittler vermuten.

Mit diesem Geständnis hofft der Stürmer, lediglich wegen Sportbetrugs und nicht wegen Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung bestraft zu werden. Doni entlastete zudem seinen Klub Atalanta Bergamo. Der Verein habe von den Absprachen nichts gewusst, versicherte Doni nach Angaben italienischer Medien.

Bisher hatte der Kicker stets die Vorwürfe der ermittelnden Staatsanwälte zurückgewiesen. Nach seinem Geständnis wurde der Spieler unter Hausarrest gestellt und kann Weihnachten im Kreise der Familie verbringen.

Betrugsauftrag aus Singapur

Sein Ex-Verein Atalanta Bergamo soll von Donis Manipulationen nichts gewusst haben. Auch das sehen die Ermittler anders.

Sein Ex-Verein Atalanta Bergamo soll von Donis Manipulationen nichts gewusst haben. Auch das sehen die Ermittler anders.

(Foto: dpa)

Laut Staatsanwaltschaft soll Doni in der vergangenen Saison im Auftrag einer dubiosen Wettorganisation mit Sitz in Singapur mehrere Serie-B-Spieler kontaktiert haben, um drei Spiele seines Klubs zu manipulieren. Mit einer rumänischen Telefonkarte, die auch von Mitgliedern der asiatischen Organisation benutzt wurde, soll Doni nach Informationen der Staatsanwaltschaft auch mit Verantwortlichen seines Klubs telefoniert und eine Vereinbarung für mindestens ein Spiel - ein1:1 zwischen Padua und Atalanta im März 2011 - ausgehandelt haben.

Doni selbst soll laut Staatsanwaltschaft 10.000 Euro auf ein Unentschieden gesetzt haben. Dank des manipulierten Spiels habe die asiatische Organisation 23 Millionen Euro gewonnen haben.

Wegen Donis Verstrickungen in die kriminelle Organisation, die weltweit in großem Stil Spiele manipulieren soll, war der Spieler im vergangenen Sommer zu einer dreijährigen Berufssperre verurteilt worden. Atalanta waren zum Start der neuen Saison sechs Punkte abgezogen worden. Sollten die neuen Vorwürfe gegen Doni bestätigt werden, droht Atalanta der Zwangsabstieg.

Quelle: ntv.de, sid

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