Fußball

Benfica fällt spät auseinander FC Bayern feiert 13-Minuten-Torfest ohne Nagelsmann

Drei Spiele, drei Siege, 12:0 Tore - der FC Bayern ist in Form.

Drei Spiele, drei Siege, 12:0 Tore - der FC Bayern ist in Form.

(Foto: imago images/kolbert-press)

Julian Nagelsmann meldet sich kurz vor Abpfiff krank, der FC Bayern braucht bei Benfica Lissabon etwas Anlaufzeit. Dann aber brilliert der deutsche Rekordmeister auch im dritten Gruppenspiel der Champions League. In der Schlussphase fällt ein Tor nach dem anderen.

Drittes Spiel, vier späte Treffer, dritter Sieg: Der FC Bayern hat auch ohne seinen erkrankten Trainer Julian Nagelsmann das Tor zum Achtelfinale der Champions League sperrangelweit aufgestoßen. Die Münchner siegten an der Stätte ihres jüngsten Triumphs in der Königsklasse spät, aber verdient mit 4:0 (0:0) gegen ein lange Zeit äußerst gefährliches Benfica Lissabon und stehen damit dicht vor dem Einzug in die K.-o.-Runde der Königsklasse. Nagelsmann war wegen eines "grippalen Infekts" im Hotel geblieben.

Benfica Lissabon - Bayern München 0:4 (0:0)

Lissabon: Vlachodimos - Verissimo, Otamendi, Vertonghen - Joao Mario (81. Taarabt), Weigl - Almeida (40. Goncalves), Grimaldo - Rafa (81. Pizzi), Jaremtschuk (76. Everton), Nunez (81. Ramos). - Trainer: Jesus
München: Neuer - Pavard (66. Gnabry), Süle, Upamecano, Hernández (86. Richards) - Kimmich, Sabitzer (86. Tolisso) - Müller (76. Stanisic), Sané, Coman (85. Musiala) - Lewandowski. - Trainer: Toppmöller
Schiedsrichter: Ovidiu Hategan (Rumänien)
Tore: 0:1 Sané (70.), 0:2 Everton (80., Eigentor), 0:3 Lewandowski (82.), 0:4 Sané (85.)
Zuschauer: 55.201
Gelbe Karten: Otamendi (2), Joao Mario - Upamecano (2), Hernández (2)

423 Tage nach der magischen Nacht im Estadio da Luz ebnete Leroy Sané (70./85.) dem deutschen Rekordmeister den Sieg in einem lange Zeit spannenden Schlagabtausch, nachdem zuvor Treffer von Robert Lewandowski (Hand) und Thomas Müller (Abseits) nach Videobeweis aberkannt worden waren. Everton lenkte zudem eine Flanke des eingewechselten Serge Gnabry ins eigene Tor (80.), auch der Treffer von Lewandowski (82.) zählte. 13 Minuten, vier Tore, Benfica war geschlagen. "Wir haben ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht", sagte der herausragende Sané.

"Es war ein toller Abend für uns. Die zweite Halbzeit war überragend", sagte Kapitän Neuer, der seinerseits Garant für den Erfolg war. Der Torhüter parierte vor dem ersten Treffer von Sané in seinem 100. Spiel in der Champions League bei den besten Chancen der Gastgeber großartig. "Das waren zwei wichtige Situationen", sagte er. Sane und Gnabry eilten nicht ohne Grund nach dem Schlusspfiff umgehend zum überzeugenden Schlussmann.

Die Bayern (9 Punkte) liegen damit in der Gruppe E klar vor Benfica (4) sowie dem FC Barcelona (3) und Dynamo Kiew (1). Mit einem weiteren Sieg im Rückspiel am 2. November gegen den portugiesischen Rekordmeister wäre das Zwischenziel Achtelfinale für den Tabellenführer der Gruppe E bereits erreicht. Die Münchner sind nun seit 20 Auswärts- und 25 Gruppenspielen in der Champions League unbesiegt.

Neuer muss ein paar Mal das 0:0 retten

Nagelsmann wurde durch seinen Assistenten Dino Toppmöller vertreten. Von Beginn an dabei war dafür der starke Kingsley Coman, der die Bayern am 23. August 2020 an gleicher Stelle zum Champions-League-Triumph gegen Paris St. Germain (1:0) geköpft hatte. Gnabry saß zur Schonung zunächst auf der Bank. Marcel Sabitzer kam für den erkrankten Leon Goretzka zu seinem Startelf-Debüt für die Bayern.

Chef-Assistent Toppmöller war "ein bisschen angespannt" vor dem Spiel, verriet aber bei DAZN, dass Nagelsmann die wichtigsten Anweisungen bereits am Vortag gegeben hatte. Und die schienen nicht schlecht gewesen zu sein: Bereits nach zehn Minuten hätten die Münchner gegen hochstehende Gastgeber in Führung liegen können, Sané (5.) und Lewandowski (9.) besaßen beste Chancen in einer wilden Anfangsphase. Weitere gute Gelegenheiten folgten.

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Benfica war allerdings gleichwertig, vor allem die drei Stürmer erforderten höchste Aufmerksamkeit der Münchner. Der starke Uruguayer Darwin Nunez, mit dem Niklas Süle so seine Probleme hatte, hatte die Führung für die Gastgeber auf dem Fuß, Neuer verhinderte sie mit einer Glanzparade (33.). Auch beim Schuss von Diogo Goncalves (55.) reagierte der Münchner Kapitän herausragend.

Der ehemalige Stuttgarter Torwart Odisseas Vlachodimos stand Neuer auf der Gegenseite lange Zeit in nichts nach. Auch als er hinter sich greifen musste, blieb dies ohne Folgen. Kurz vor der Pause hatte Lewandowski den Ball mit dem linken Oberarm ins Tor gedrückt, Müller stand bei seinem Abstaubertor im Abseits. Beim Freistoß des starken Sané gab es dagegen keinen Zweifel mehr: Unhaltbar für den wackeren Vlachodimos jagte er den Ball ins Netz. Danach fiel Benfica förmlich auseinander.

Quelle: ntv.de, tsi/sid

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