Wolfsburg ohne Plan und Punkte Barça siegt und wird trotzdem ausgepfiffen
20.10.2021, 20:37 Uhr
Der Jubel zum Tor des Tages in Barcelona.
(Foto: REUTERS)
Der FC Barcelona taumelt weiter durch die Champions-League-Vorrunde - gegen Dynamo Kiew gibt es aber dennoch den ersten Sieg. Gerard Pique erlöst die Katalanen nach zwei vergeblichen Anläufen. Die hat auch der VfL Wolfsburg hinter sich, doch beim dritten Versuch gibt es für die Niedersachsen null Punkte.
Der kriselnde spanische Topklub FC Barcelona hat seinen ersten Sieg in der Champions League eingefahren und so die Chance auf das Achtelfinale gewahrt. Nur drei Tage nach dem 3:1-Ligaerfolg gegen den FC Valencia setzte sich das Team von Trainer Ronald Koeman am dritten Spieltag gegen den ukrainischen Meister Dynamo Kiew verdient mit 1:0 (1:0) durch und kletterte mit nun drei Punkten auf den dritten Platz der Gruppe E. Die mäßige Leistung wurde mit Pfiffen von den Rängen bedacht.
Abwehrspieler Gerard Pique erzielte in der 37. Minute nach einem Eckball den Treffer für die Katalanen. Der 34-Jährige, der seit 2008 mit den Katalanen dreimal Europas Fußball-Königsklasse und achtmal die spanische Meisterschaft gewonnen hat, brach damit nach zwei torlosen Partien den Bann für Barcelona. Gegen den FC Bayern (0:3) und auch gegen Benfica Lissabon (0:3) war Barça noch hoffnungslos unterlegen gewesen, und auch die Partie gegen Kiew war alles andere als ein Spektakel.
Zwar dominierte Barcelona die Partie über weite Strecken, scheiterte aber wiederholt an der schwachen Chancenverwertung. Pique nutzte dann zum Ende der ersten Halbzeit aus, dass die Ukrainer eine Ecke nur unzureichend aus dem Strafraum klären konnten. Jordi Alba flankte den Ball erneut in die Mitte, wo der Routinier gedankenschnell die Unordnung ausnutzte und die Hereingabe zum einzigen Tor des Abends vollendete. Die Katalanen geben den letzten Platz der Bayern-Gruppe damit an Kiew ab, das nach drei Partien nur einen Zähler vorweisen kann.
Nmechas Treffer ist viel zu wenig
Einen erneuten Tiefschlag gab es derweil für den VfL Wolfsburg, das Achtelfinale scheint fast schon außer Reichweite. Nicht nur wegen des dritten sieglosen Spiels, sondern auch wegen der teilweise besorgniserregenden Leistung. Die Mannschaft von Trainer Mark van Bommel verlor bei RB Salzburg nach einer ganz schwachen zweiten Halbzeit mit 1:3 (1:1). Die Wölfe ließen sich vom Bubi-Sturm der Salzburger überrumpeln. Gleich zu Beginn traf der erst 19 Jahre alte deutsche Jungnationalspieler Karim Adeyemi (3.), der nur zwei Jahre ältere Noah Okafor sorgte im zweiten Durchgang mit einem Doppelpack (65. und 77.) für die Entscheidung zugunsten von RB. Für Wolfsburg war es die vierte Pflichtspiel-Niederlage hintereinander.
Allen drei Gegentreffern gingen eklatante Abwehrfehler der Wolfsburger voraus, der zwischenzeitliche Ausgleich durch U21-Europameister Lukas Nmecha (15.) war zu wenig. Denn auch in der Offensive präsentierte sich der VfL ideenlos und kam kaum zu nennenswerten Torchancen. Mit zwei Punkten aus drei Spielen hinken die Wolfsburger den eigenen Ansprüchen in der Champions League meilenweit hinterher. Seit nunmehr sieben Pflichtspielen hat der Werksklub nicht mehr gewonnen. In den ersten beiden Champions-League-Spielen hatte der VfL in Lille (0:0) und gegen den FC Sevilla (1:1) jeweils Unentschieden gespielt.
Der Treffer des deutschen Neu-Nationalspielers Adeyemi erwischte die Wolfsburger nach nur 124 Sekunden kalt. Danach wankte der VfL zunächst und hatte Glück, dass Noah Okafor wenig später aus kurzer Distanz nur die Latte traf (12.). Doch die Wölfe fanden durch eine Standardsituation zurück ins Spiel. Eine punktgenau getretene Ecke verwandelte Nmecha, der als Ersatz des an Corona erkrankten Chef-Torjägers Wout Weghorst sein Startelfdebüt in der Königsklasse feierte, per Kopf. Viel zu oft aber fehlte es der Van-Bommel-Elf an einer erkennbaren Strategie im Offensivspiel.
Im zweiten Durchgang übernahmen die Hausherren von Beginn an das Kommando. Während Wolfsburg sich immer mehr in die eigene Hälfte zurückzog und kaum noch Offensivaktionen zustande brachte, erhöhte RB die Schlagzahl. Erst verpassten Adeyemi mit der Hacke (57.) und Sucic (58.), dessen Schuss auf der Linie geklärt wurde. Dann traf Okafor nach einer Ecke aus dem Gewühl heraus und sorgte wenig später, erneut völlig unbedrängt, für die Entscheidung.
Quelle: ntv.de, tsi/sid