Fanhilfe kritisiert Polizei Prügelei mit HSV-Fans im Zug stört Bahnverkehr stundenlang
06.10.2024, 17:10 Uhr
Nicht alle Fans kamen beim Spiel in Düsseldorf an.
(Foto: picture alliance / Eibner-Pressefoto)
Bei der Anreise gibt es Stress - Hunderte HSV-Fans kommen nicht bei der Zweitliga-Partie gegen Fortuna Düsseldorf an. In einem Zug eskaliert ein Streit zwischen Fans und weiteren Reisenden, es gibt Verletzte. Der Zug wird gestoppt, die Polizei ist stundenlang im Einsatz.
Bei der Anreise mit der Bahn zum Zweitliga-Topspiel bei Fortuna Düsseldorf ist es zu einem Zwischenfall mit Fußball-Fans des Hamburger SV gekommen. Nach Angaben der Bundespolizeiinspektion Bremen hatte es in einem Regionalzug kurz nach der Abfahrt vom Bahnhof in Bremen eine Auseinandersetzung gegeben. Der Zug wurde in Kirchweyhe gestoppt. Es kam zu Verspätungen im Bahnverkehr von Bremen. Insgesamt dauerte der Einsatz drei Stunden.
Demnach hatte es einen Streit zwischen Fans und anderen Reisenden gegeben. Eine 23-jährige Frau habe eine Kopfverletzung sowie diverse Prellungen erlitten, ihr zwei Jahre älterer Begleiter eine aufgeplatzte Augenbraue. Der Mann hatte daraufhin mit einem Feuerlöscher gesprüht, um sich zu verteidigen. Der "Bild" zufolge konnten andere Reisende nach der Entleerung des Feuerlöschers kaum noch atmen und drückten die Scheibe eines Notfensters heraus. Der Regionalexpress wurde laut der Mitteilung aufgrund der Beschädigungen am Bahnhof Kirchweyhe ausgesetzt. Die beiden Verletzten kamen ins Krankenhaus.
Da nicht bekannt war, wer oder wie viele Personen an der Auseinandersetzung beteiligt waren und ob sich noch Beteiligte und Zeugen zu erkennen geben würden, seien die Identitäten der Reisenden aus dem betroffenen Reisewagen und die der HSV-Fans festgestellt worden, teilte die Bundespolizeiinspektion Bremen mit. Die etwa 370 HSV-Fans entschieden sich nach Einsatzende für eine Rückreise nach Hamburg. So konnten sie den deutlichen 3:0-Sieg ihrer Mannschaft in Düsseldorf nicht erleben.
Die Fanhilfe Nordtribüne kritisierte die Maßnahmen und schrieb bei X von einem "überzogenen Polizeieinsatz". Dieser habe zur Einstellung des Zugverkehrs geführt. Nicht nur die von der Maßnahme betroffenen Fans hätten deshalb das Spiel in Düsseldorf verpasst, "sondern voraussichtlich auch viele weitere HSV-Fans, die mit anderen Bahnen anreisen wollten".
Quelle: ntv.de, ara/dpa