Fußball

Machtfrage in Berlin eskaliert Windhorst rechnet knallhart mit Hertha-Boss ab

Club-Präsident Werner Gegenbauer (l-r) und Investor Lars Windhorst bei einer Pressekonferenz.

Investor Lars Windhorst schimpft massiv auf die Führung von Hertha BSC.

(Foto: Andreas Gora/dpa)

Keine Ruhe für Hertha BSC: Nur einen Tag nach dem sportlichen Befreiungsschlag in der Fußball-Bundesliga gegen Hoffenheim stellt Millionen-Investor Lars Windhorst mit schweren Anschuldigungen gegen Präsident Werner Gegenbauer die Machtfrage beim Hauptstadt-Klub.

Nächste Eskalation in der Hauptstadt: Investor Lars Windhorst hat den Präsidenten des Fußball-Bundesligisten Hertha BSC mit harten Ansagen kritisiert. In den letzten Jahren habe sich sein Eindruck verfestigt, dass es für Werner Gegenbauer "sehr stark ein persönliches Spielzeug ist", sagte Windhorst bei Bild-TV, nur einen Tag nach dem sportlichen Befreiungsschlag durch das bemerkenswerte 3:0 gegen Hoffenheim. Ihm sei klar geworden, dass der Präsident "nicht alles nur tut, um den Erfolg des Vereins herbeizuführen".

Stattdessen ginge es diesem "sehr stark um den eigenen Machterhalt", es gäbe "Seilschaften" und "Klüngelei", behauptete Windhorst. Er sei nicht gegen das gesamte Präsidium, er sei "ganz klar gegen die Spitze und seine Gefolgsleute". Windhorst werde deshalb in Zukunft "nicht mehr mit Herrn Gegenbauer zusammenarbeiten" und mit "sofortiger Wirkung" von seinem Amt im Beirat zurücktreten und dort einen Vertreter benennen. Windhorst forderte die Fans auf, Gegenbauer bei der anstehenden Mitgliederversammlung im Mai abzuwählen. Er selbst stehe für den Präsidentenposten nicht zur Verfügung, da er dafür weder Zeit noch daran Interesse habe. Er werde auch keinen Gegenkandidaten in Stellung bringen.

"Schockierend, wie das Geld verbrannt wurde"

"Mir ist leider nach wenigen Monaten klar geworden, dass es unter der Führung von Herrn Gegenbauer, sehr, sehr schwierig ist, als Team gemeinsam etwas zu erreichen, zu besprechen, zu kooperieren", sagte Windhorst, der seit seinem Einstieg 2019 rund 375 Millionen Euro in den Klub investiert hatte. Fragen, die er schriftlich an die Finanzgeschäftsführung gestellt habe, "um zu verstehen, was mit dem Geld passiert ist", seien noch nicht detailliert beantwortet worden.

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Es sei "schockierend, dass in so kurzer Zeit, so viel Geld, da verbrannt wurde", so Windhorst, auch wenn Corona eine Rolle gespielt habe. Wenn man sich die Zahlen anschaue, sei klar, "dass der Verein definitiv neues Geld braucht, um zu überleben". Bei einem Abstieg sei Hertha in "extrem großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten". Er habe damals "eine historische Chance gesehen", sich an dem Klub zu beteiligen und darauf gesetzt, "dass man kooperativ sei" und an einem Strang ziehe: "Ich bin enttäuscht, dass das nicht funktioniert hat."

Auch wenn er selbst nicht mehr mit Gegenbauer zusammenarbeiten wolle, werde die Tennor Group nicht ihr Investment aufgeben, versicherte Windhorst. Er sei "weiterhin fest entschlossen, alles dafür zu tun, damit auch mit Verzögerung und viel größeren Schwierigkeiten als erwartet das Investment noch ein Erfolg werden kann".

Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid

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