Karateka erlebt Verletzungsdrama Ein Schmerzensschrei stoppt den Gold-Traum
07.08.2021, 13:55 UhrBei der olympischen Premiere sollte gleich Gold her. Mit diesem großen Ziel reist der Karate-Weltmeister Jonathan Horne nach Tokio. Doch sein Wettkampf verläuft ganz bitter: Der 32-Jährige verletzt sich schwer am Ellenbogen, muss schon im zweiten Duell aufgeben.
Weltmeister Jonathan Horne hat nach einem Verletzungsdrama bei der Olympia-Premiere der Karateka in Tokio keine Chance mehr auf die erste deutsche Medaille in der Sportart. In seinem zweiten Vorrunden-Kampf beim Kumite über 75 Kilogramm gegen den Georgier Gogita Arkania verletzte sich der 32-Jährige fünf Sekunden vor Schluss am rechten Unterarm. Anschließend blieb er mit schmerzverzerrten Gesicht und schreiend auf der Matte liegen und musste minutenlang behandelt werden. Schließlich wurde er auf einer Trage aus der Halle getragen.
"Jonny hat sich eine schwere Ellenbogenverletzung zugezogen, wahrscheinlich ist das Ellenbogengelenk ausgerenkt", sagte der Sportdirektor des Deutschen Karate Verbands (DKV), Christian Grüne und bestätigte Hornes Aus: "Es wurde hier vor Ort notversorgt. Wir fahren jetzt ins Olympische Dorf." Dort solle anhand von Röntgenaufnahmen festgestellt werden, "inwiefern vielleicht auch Knochen betroffen sind und wie die Bänder aussehen".
Zuvor hatte Horne im Kampfsporttempel Nippon Budokan seinen ersten Kampf gegen Danijar Juldaschew aus Kasachstan mit einem 4:4-Unentschieden beendet. In Tokio galt er als einer der Top-Favoriten auf den Olympiasieg.
Einen Sieg, den er sich selbst zum Ziel gesetzt hatte. Der Mann aus Kaiserslautern hat im Kumite, bei dem anders als beim Kata - der Kür - direkt gegeneinander gekämpft wird, alles gewonnen was es zu gewinnen gibt. Er wurde Europameister, Weltmeister und Weltranglisten-Erster. Jetzt sollte bei der Olympia-Premiere auch dieser Sieg her. Horne hoffte auch auf gute Werbung für seinen Sport: "Im Moment wird Karate immer noch viel mit Bretter durchschlagen verbunden."
Für die Werbung kann Horne nun nicht mehr selbst sorgen. Und auch niemand anderes aus dem deutschen team. Vor ihm waren bereits die anderen drei Tokio-Starter vorzeitig ausgeschieden: Jasmin Jüttner und Ilja Smorguner im Kata sowie der EM-Dritte Noah Bitsch im Kumite bis 75 Kilogramm.
Karate ist in Tokio erstmals im olympischen Programm - und vorerst auch zum letzten Mal, in Paris 2024 ist die japanische Kampfkunst schon nicht mehr dabei.
Quelle: ntv.de