SmartEyeglass kommt im Januar Sony macht Kassenbrillen zu Google Glass
17.12.2014, 19:33 Uhr
Sony arbeitet an einer eigenen Version von Google Glass. Statt eines kompletten Brillengestells tüftelt der Hersteller aber an einem Ansteck-Modul, das auf jede Brille passt.
Während das Thema Google Glass zuletzt kaum noch Beachtung fand und Googles Datenbrille von Publikum und Kritikern in der Vergangenheit vielfach mit Hohn oder Missachtung bestraft wurde, sieht Sony anscheinend großes Potential in dem Konzept einer Datenbrille, die Informationen direkt ins Sichtfeld des Nutzers projiziert. Nachdem bereits Anfang 2014 ein erster Prototyp mit dem Namen "SmartEyeglass" gezeigt wurde, wird der japanische Konzern auf der Technikmesse CES in Las Vegas Anfang Januar 2015 ein weiteres Modell vorstellen – die "SmartEyeglass Attach!".
Wie der Name schon andeutet, handelt es sich dabei um ein Modul zum Anstecken und nicht, wie bei Google Glass, um ein komplettes Brillengestell. Die Vorteile liegen auf der Hand: Der Träger kann den Brillenaufsatz jederzeit aufsetzen und wieder abnehmen, in unpassenden Momenten verschwindet er einfach in der Tasche. Außerdem ist man, wie Sony betont, nicht an ein Brillengestell gebunden, sondern kann es mit jeder beliebigen modischen Brille kombinieren.
Kein Mode-Accessoire
Hier liegt einer der Hauptkritikpunkte an Google Glass. Neben der integrierten Kamera, die in vielen Menschen die Angst schürte, ständig unbemerkt gefilmt werden zu können, ist es auch das wenig modische Design, das auf das große Publikum bislang eher abschreckend wirkt. Google Glass, so die Meinung vieler, ist eine Spielerei für Technik-Freaks, hat aber mit Mode bislang kaum etwas zu tun.
Ob Sony da mehr Erfolg hat, ist zumindest aktuell jedoch fraglich. Das smarte Aufsteckmodul ist ähnlich futuristisch wie Googles Brille und zudem noch klobiger und auffälliger und dürfte es so schwierig haben, bei den Kunden anzukommen. Immerhin macht Sony aber nicht den Fehler, seinen smarten Brillenaufsatz als hippen Alltagsbegleiter zu positionieren. Als Zielgruppe werden explizit Sportler wie Radfahrer oder Golfer genannt, die mittels des Brillenmoduls nützliche Informationen ins Sichtfeld bekommen und dabei die Hände frei behalten - eine bestechende Idee.
Der Weg, den Sony einschlägt, mag klug gewählt sein, erlaubt er dem Nutzer doch mehr Flexibilität und die Möglichkeit, die Datenbrille wirklich nur dann zu nutzen und zeigen, wenn es gerade passt. Doch auch dieses Modell kann zumindest zum jetzigen Zeitpunkt nur als gute Idee durchgehen. Bis die Welt bereit für die tragbaren Brillen ist, muss vor allem beim Design noch einiges geschehen.
Quelle: ntv.de, jwa