Flüchtlingspolitik

Länder und Kommunen sind mit dem Flüchtlingsansturm überfordert. Das ist auch in Sachsen-Anhalt so. Dort hat der Innenminister eine Idee, wie die Not auf einfache Weise gelindert werden könnte.

An Ungarns Grenze zu Serbien entsteht derzeit ein 175 Kilometer langer Zaun aus Stacheldraht. Er soll die illegale Einwanderung über die Balkan-Route stoppen. Premierminister Viktor Orbán verteidigt jetzt das umstrittene Bauvorhaben und teilt dabei kräftig aus.

Zur Bewältigung der Kosten steigender Flüchtlingszahlen hat der Bund seine Finanzzusagen bereits deutlich aufgestockt. Der schleswig-holsteinischen Landesregierung ist das noch nicht genug. Auch aus Bayern werden Rufe nach mehr Geld vom Bund laut.

Abertausende Flüchtlinge kommen vom afrikanischen Kontinent nach Europa - oft fliehen sie vor den autoritären Regimen dort. Genau mit denen möchte die EU jetzt stärker zusammenarbeiten und sie dabei unterstützen, die Flüchtenden aufzuhalten.

Die Flüchtlingsdebatte ist wieder in vollem Gange. Zunächst kündigt die Bundesregierung an, Asylsuchende aus Balkanstaaten schneller abschieben zu wollen, dann bringt die CSU Sonderlager ins Spiel. Die deutsche Presse diskutiert.

Brennende Flüchtlingsheime, Demonstrationen gegen Zuwanderung, offen ausgetragener Rassismus - Entwicklungen, die der deutschen Wirtschaft schaden, sorgt sich DIHK-Chef Schweitzer. Und er kritisiert die aktuelle Flüchtlingspolitik.

Pegida ist aus dem Häuschen: Eine der großen deutschen Parteien ist in der Flüchtlingspolitik "exakt" auf einer Linie mit den Einwanderungsgegnern. Es ist die CSU, die nach der Ankündigung, drastisch gegen Flüchtlinge vorzugehen, Fakten schafft.

Den EU-Staaten gelingt es wieder nicht, sich im Streit um die Zuweisung von Flüchtlingen zu einigen. Trotzdem soll jetzt die auf zwei Jahre angelegte Verteilung beginnen. Fehlende Zusagen sollen im Oktober und November erneut ausgehandelt werden.

Horst Seehofer führt die CSU zurück in die Neunzigerjahre, als bayrische Politiker asylantenfreie Zonen forderten und offen ihre Fremdenfeindlichkeit vollführten, während andernorts Flüchtlingsheime brannten. Ein Kommentar von Benjamin Konietzny

• Zelte für Zuwanderer? Seehofer will Flüchtlinge vergraulen

Horst Seehofer kündigt eine härtere Gangart im Umgang mit Flüchtlingen an. Zwar will er differenzieren, plant aber abschreckende Maßnahmen gegen "massenhaften Missbrauch".