Politik

Tränengas gegen Flüchtlinge Polizei verhindert Durchbruch in Idomeni

Am Sonntag hatten etwa 3000 Flüchtlinge versucht, zu fliehen.

Am Sonntag hatten etwa 3000 Flüchtlinge versucht, zu fliehen.

(Foto: Reuters)

Die mazedonische Polizei setzt an der Grenze zu Griechenland Tränengas und Blendgranaten gegen Flüchtlinge ein. Hunderte zumeist junge Männer hatten versucht, den Zaun niederzureißen.

Mehrere Hundert zumeist junge Männer haben erneut versucht, den Grenzzaun im Flüchtlingscamp Idomeni im Norden Griechenlands niederzureißen. Nach Angaben von n-tv Reporter Stephan Richter wurde dies durch die mazedonische Polizei verhindert, die "dutzende von Tränengasgranaten auf die Flüchtlinge abgefeuert" habe. Viele Menschen seien verletzt worden. Der Durchbruch sei letztendlich gescheitert. Mit Decken hätten die Flüchtlinge versucht, den messerscharfen Nato-Draht von dem Zaun zu reißen.

Später griff dem Staatsfernsehen (ERT) zufolge auch die griechische Polizei am Zaun ein: Bereitschaftspolizisten drängten die rund 200 Randalierer langsam ab. Mindestens fünf Beteiligte seien vorübergehend festgenommen worden, hieß es. Einige radikale Migranten und Autonome versuchten jedoch immer wieder, sich dem Zaun zu nähern. Der Bürgermeister der Region, Christos Goudenoudis, hatte bereits vor Tagen gewarnt: Das Lager von Idomeni müsse so schnell wie möglich evakuiert werden, bevor Schlimmeres passiert.

Nur wenige Hundert Meter von dem Polizeieinsatz entfernt besuchte Mazedoniens Staatschef Gjorge Ivanov das Gebiet an der Grenze zu Griechenland. Er wurde von seinen Kollegen aus Slowenien und Kroatien, Borut Pahor und Kolinda Grabar Kitarovic, begleitet.

Erst am Sonntag waren Hunderte Flüchtlinge bei Zusammenstößen mit der mazedonischen Polizei verletzt worden. Die Polizei hatte Tränengas und Gummigeschosse gegen die Migranten eingesetzt, die versucht hatten, die Grenze zu überwinden. Diesmal war von Gummigeschossen nicht die Rede.

Im Flüchtlingslager Idomeni in Griechenland harren seit Februar mehr als 10.000 Menschen aus, obwohl seit Wochen niemand mehr auf dieser Route nach Mazedonien und damit weiter in Richtung Norden gelassen wurde. Die Regierung in Athen versucht, die Flüchtlinge zu überreden, in besser ausgestattete Aufnahmelager umzusiedeln, bislang jedoch nur mit verhaltenem Erfolg.

Quelle: ntv.de, ppo/hul/AFP/rts

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