Iranisches Atomprogramm

Im US-Senat geht eine Blockade des umstrittenen Atomabkommens mit dem Iran nicht auf. Die Republikaner verpassen die benötigte Mehrheit für einen Gesetzentwurf. Dem US-Präsidenten springen zuvor europäische Spitzenpolitiker zur Seite.

Seit der Einigung im Atomstreit sendet die iranische Regierung immer wieder Signale der Offenheit. Die Sanktionen sollen so schnell wie möglich ein Ende finden. Die USA werden nun ein Atomkraftwerk auf Vordermann bringen und auch mit Deutschland hat man Pläne.

Mit dem Atomabkommen fallen für den Iran viele Beschränkungen weg - jetzt will Russland Teheran offenbar ein jahrelang zurückgehaltenes Waffensystem liefern. Es kann Flugzeuge und Raketen abschießen. Ein Schutz vor dem IS, sagt die Regierung.

Das Atomabkommen mit dem Iran? Aufheben. Der Rückzug aus dem Irak? Ein Fehler. "Wir müssen führen", sagt Jeb Bush, der sich für die Präsidentschaftskandidatur der US-Republikaner bewirbt. Rivale Trump verspricht ein gutes Verhältnis zu Russlands Präsident Putin.

Der neue Außenminister Saudi-Arabiens ist erstmals zu Gast in Berlin: Es geht um die Atom-Einigung mit dem Iran, die Situation in Syrien und die drakonische Strafe gegen einen saudischen Blogger. Kritik daran schmettert der Minister ab.

US-Präsident Obama kämpft für seine Iran-Politik und bezeichnet sie als einzige Alternative zum Krieg. Zugleich geht er massiv seine Kritiker an. Deren Denkweise habe unter anderem den Aufstieg der Terrormiliz IS begünstigt.

US-Verteidigungsminister Carter vollführt derzeit einen diplomatischen Drahtseilakt: Er reist durch den Nahen Osten und wirbt für das Atomabkommen mit dem Iran, muss aber zugleich den skeptischen israelischen Verbündeten bei der Stange halten.

Wochenlange Verhandlungen, am Ende eine gütliche Lösung, der Abbau von Sanktionen - einen Prozess wie zwischen den USA und dem Iran kann sich die Führung in Nordkorea beim besten Willen nicht vorstellen.

Um Kritiker zum Schweigen zu bringen, will Wirtschaftsminister Gabriel dem Iran unter die Arme greifen. Mit dem Ressortchef sitzt in Teheran auch DIHK-Präsident Schweitzer am Tisch - der die Chance auf ein vielfaches Handelsvolumen sieht. Damit dies klappt, legt er den Finger in die Wunde.

• Gabriel im Iran Deutsche Wirtschaft und Israels Sicherheit

Ganz schnell nach der Einigung im Atomstreit reist Wirtschaftsminister Gabriel in den Iran. Die Beziehungen sollen im Interesse der deutschen Wirtschaft vertieft werden. Heikel ist der Umgang mit Teheran allerdings immer noch.